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Der wegen zweifachen Mordes und dreifachen Mordversuchs angeklagte Mehmet Y. im Landgericht Berlin

© dapd

Mehmet Y. vor Gericht: Angeklagter schweigt im Weddinger Doppelmord-Prozess

Er soll die Schwester und die Mutter seiner Ex-Frau erschossen haben, jetzt steht Mehmet Y. erneut vor Gericht. Der Vorwurf lautet zweifacher Mord - der Angeklagte schweigt.

Der Weddinger Todesschütze pöbelte zwar einmal in Richtung der Nebenkläger. Doch der zweite Anlauf im Prozess gegen Mehmet Y. um den Anschlag auf die Familie seiner früheren Frau gelang. Der 25-Jährige hörte am Donnerstag ruhig die Anklage wegen zweifachen Mordes sowie dreifachen Mordversuchs, dann hüllte er sich in Schweigen. Im ersten Anlauf vor drei Wochen hatte Mehmet Y. die Verhandlung durch Zwischenrufe gestört und einen anderen Anwalt verlangt. Die Richter brachen den Prozess ab. Für den Neustart stellten sie ihm gleich drei Pflichtverteidiger zur Seite.

Mehmet Y. war am 4. August 2011 vor dem Haus der Familie seiner Ex-Frau in Wedding aufgetaucht. Als die 24-Jährige und vier Verwandte in einem Auto saßen, zog er laut Anklage eine Pistole. Zwölf Schüsse soll er abgefeuert haben -  aus „Rache, Hass, Eifersucht“. Die 45-jährige Mutter seiner Ex-Frau starb am Tatort, eine Schwester in einer Klinik. Ein Bruder wurde schwer verletzt. „Er hat geschossen wie bei einer Hinrichtung“, sagte einer der Nebenklage-Anwälte. 

So schilderte es im Prozess auch der erste Zeuge. „Der Mann hat erst von der Fahrerseite geschossen, ging zur anderen Seite und schoss auch da“, sagte der Anwohner. Y. hatte bei der Polizei Tötungsabsichten bestritten. Er habe nur ins Lenkrad schießen und die Familie zur Rede stellen wollen, gab er zu Protokoll. Die Anklage geht davon aus, dass er sich an der ganzen Familie rächen wollte. Im Gerichtssaal beschimpfte er seinen Ex-Schwiegervater als „ehrlos“. Der Prozess geht Dienstag weiter.

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