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Polizei im Einsatz (Symbolbild).

© Roland Weihrauch

Menschenmenge bedrängt Polizisten in Kreuzberg: Drei Beamte bei Festnahme eines Jugendlichen verletzt

Ein 17-Jähriger soll Polizeibeamte geschlagen und bespuckt haben. Sie nahmen ihn fest. Rund 20 Menschen bedrängten die Einsatzkräfte.

Ein Jugendlicher soll bei seiner Festnahme in Kreuzberg Polizisten geschlagen, bepöbelt und angespuckt haben. Zuvor habe er am Freitag in der Nähe Ermittlungen gestört, teilten die Beamten am Samstag mit. Bei seiner Festnahme seien die Sicherheitskräfte von rund 20 Menschen bedrängt worden, die sich mit dem 17-Jährigen solidarisiert hätten. Darunter sei auch seine Mutter gewesen.

Der junge Mann hatte nach der Polizeimitteilung die Beamten zunächst gestört, als sie die Personalien eines anderen 18-Jährigen an der Friedrichstraße Ecke Kochstraße notierten. Dieser soll an der Oranienstraße das Fahrrad einer Frau beschädigt haben. Während die Beamten mit ihm sprachen, sei der 17-Jährige um sie herum gelaufen und habe die Polizisten beleidigt.

Menschenmenge versammelt sich in Innenhof

Als der Jugendliche daraufhin selber überprüft werden sollte, lief er in einen Hinterhof an der Rudi-Dutschke-Straße, wo er dann festgenommen wurde. Die Beamten legten ihm Handfesseln an, weil er sie den Angaben zufolge schlug, trat und bepöbelte. Er soll zudem einen Polizisten bespuckt haben.

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Unterdessen versammelten sich nach Polizeiangaben rund 20 Menschen in dem Hof. Sie sollen lautstark gegen die Festnahme protestiert haben und erhielten Platzverweise. Drei Polizisten wurden verletzt, unter anderem an Kopf, Arm und Beinen. Sie brachen ihren Dienst ab und wollten selber einen Arzt aufsuchen.

Immer wieder Attacken auf Einsatzkräfte

Polizisten, Sanitäter, Notärzte oder Feuerwehrmänner werden in Berlin immer wieder bei ihrer Arbeit attackiert – von Einzelpersonen oder von Gruppen. Erst in der Nacht zu Donnerstag hat ein Betrunkener einem Polizisten in einem Lokal in Mitte ins Gesicht geschlagen, kurz davor wurde jener Polizeibeamte, der mit seinem Gesicht auf Plakaten für die Berliner Polizei wirbt, im Dienst gebissen.

Besonders kritisch wird es, wenn größere Menschenmengen aggressiv gegenüber den Einsatzkräften werden. Im Februar 2019 flüchteten Rettungskräfte aus einer Kreuzberger Wohnung und schlossen sich in einem Notarztwagen ein. Angehörige und Freunde des Patienten, den sie behandeln sollten, hatten sie bedrängt und geschlagen.

Ein besonders heftiger Fall ereignete sich im August 2016 im Soldiner Kiez in Gesundbrunnen. Zeugen alarmierten die Polizei, weil ein Elfjähriger in einem Auto saß und wiederholt den Motor startete. Der Junge war schon als Mehrfachtäter bekannt. Als die Beamten eintrafen versammelten sich schnell rund 70 Menschen um sie und bedrängten sie. (Tsp, dpa)

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