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Kondolenzbuch für den getöteten Mediziner Fritz von Weizsäcker in der Schlosspark-Klinik

© Catharina Ackenhausen/Schlosspark-Klinik /dpa

Mord an Berliner Chefarzt: Staatsanwaltschaft klagt 57-Jährigen im Fall Weizsäcker an

Nach einem Vortrag in seiner Klinik wurde Fritz von Weizsäcker, Sohn des ehemaligen Bundespräsidenten, erstochen. Jetzt soll der Verdächtige vor Gericht kommen.

Am Abend des 19. November 2019 wurde der Chefarzt Fritz von Weizsäcker bei einer Veranstaltung in der Schlosspark-Klinik in Berlin-Charlottenburg getötet. Nun hat die Staatsanwaltschaft Berlin Anklage gegen einen 57-Jährigen erhoben. Gregor S. wird demnach der Mord an von Weizsäcker sowie versuchter Mord an einem Polizeibeamten vorgeworfen.

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Der Chefarzt, Sohn des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, hatte vor seinem Tod einen öffentlichen Vortrag zum Thema Fettleber in einem Raum der Schlosspark-Klinik gehalten. Danach war er unvermittelt von einem Zuhörer niedergestochen worden. Ein Kriminalpolizist, der privat anwesend war, ging dazwischen und wurde schwer verletzt.

Der Anklage zufolge soll Gregor S. von Weizsäcker durch einen Halsstich mit einem Klappmesser getötet haben. Den Polizeibeamten, der ihn entwaffnen wollte, soll er mit dem Messer angegriffen und mehrere Stichverletzungen, unter anderem an Hals und Oberkörper, zugefügt haben. Der Beamte überwältigte ihn letztlich. Von Weizsäcker starb noch vor Ort an den Folgen des Halsstiches.

Der Angeschuldigte Gregor S. „soll die Tat seit längerer Zeit geplant und zum Zweck der Tatbegehung aus seinem Wohnort in Rheinland-Pfalz angereist sein“, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Tatmotiv soll demnach „ein wahnhafter Hass auf die Familie des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker sein“. Die Frage der Schuldfähigkeit des Angeschuldigten werde in der Hauptverhandlung geklärt.

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Der 57-Jährige wurde direkt nach der Tat gefasst und in eine Psychiatrie eingewiesen. Laut Staatsanwaltschaft befindet er sich seit dem Tattag im Krankenhaus des Maßregelvollzugs. Zuvor hatte es fälschlicherweise geheißen, der Mann sei in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft hat diese Angabe Freitagnachmittag korrigiert.

Im Januar würdigte Berlins Innensenator Andreas Geisel den 33-jährigen Polizisten Ferrid Brahmi, der von Weizsäcker helfen wollte, für sein Eingreifen. Er übergab dem Beamten ein Ehrenzeichen für besondere Leistungen im Dienst.

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Von Weizsäcker sprach am Tatabend beim „Forum 11/2019“ im Tagungsraum Haus H der Abteilung für Psychiatrie. Es ging um sein Fachgebiet, „die Fettleber, eine weitgehend unbekannte, aber zunehmende Volkskrankheit“. Im Haus H befinden sich auch Bettenzimmer. Insgesamt ist die Klinik ein frei zugängliches Haus mit Notaufnahme.

Der Chefarzt wurde Anfang Dezember auf dem Waldfriedhof in Berlin-Dahlem beigesetzt. Hunderte Trauergäste begleiteten den Holzsarg, als dieser aus der Jesus-Christus-Kirche am Thielplatz zum Friedhof gebracht wurde. (Tsp)

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