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Mord an Immobilienunternehmer: Fall Sodenkamp: Mutmaßlicher Mörder aus Indien ausgeliefert

Drei Jahre nach dem Mord an einem Immobilienmillionär auf der Fischerinsel in Mitte ist der mutmaßliche Auftragskiller aus Indien nach Deutschland ausgeliefert worden.

Es war am 3. November 2008, als der Immobilienunternehmer Friedhelm Sodenkamp am Abend an der Uferpromenade auf der Fischerinsel in Mitte mit seinem Hund spazieren ging. Der Killer lauerte ihm auf - der 59-jährige Millionär hatte keine Chance. Aus nächster Nähe wurde er erschossen. Schnell war für die Ermittler klar, dass es sich um einen Auftragsmord gehandelt haben muss.

In Verdacht gerieten der damals 31-jährige Bauunternehmer Benjamin Lu. und sein 47 Jahre alter Mitarbeiter und Bauleiter, Vito L. Sie hatten ihn verantwortlich gemacht, dass Gelder für Sanierungsarbeiten wegen angeblicher Mängel nicht geflossen waren. Um etwa 1,3 Millionen Euro soll es gegangen sein. In einem Indizienprozess wurden die beiden Männer wegen Anstiftung zu Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

Mit der Tötung beauftragt haben sollen sie den nun aus Indien ausgelieferten ehemaligen Fremdenlegionär Adam M. Der 44-jährige Pole war kurz nach der Tat geflohen und hatte sich ins Ausland abgesetzt. Doch Zielfahnder waren ihm auf die Spur gekommen. Es wurde mit einem internationalen Haftbefehl nach ihm gefahndet. Im März 2009 konnte Adam M. in Indien festgenommen werden. Dort saß er dann im Gefängnis.

Doch das Auslieferungsverfahren, das die Generalstaatsanwaltschaft Berlin betrieb, zog sich zweieinhalb Jahre hin. Im November dieses Jahres bewilligten die indischen Behörden seine Auslieferung. Wie es hieß, handelt sich um die erste Auslieferung aus Indien nach Deutschland, seit der deutsch-indische Auslieferungsvertrag aus dem Jahr 2001 in Kraft getreten ist.

Berliner LKA-Beamte und Polizisten des Spezialeinsatzkommandos machten sich auf den Weg nach Indien, um Adam M. dann am Dienstag per Flugzeug nach Deutschland zu bringen. Begleitet von einer Blaulichteskorte wurde der mutmaßliche Killer heute zur Vorführung vor einem Haftrichter gebracht.

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