Mordfall in Wilmersdorf: Messerstecher tötete aus Eifersucht

Nur wenige Tage nach dem Messerangriff im Schoelerpark in Wilmersdorf hat die Mordkommission den mutmaßlichen Täter in Spanien gefasst. Am Montag nahmen Polizisten einen 46-jährigen Spanier unter dringendem Tatverdacht in der Nähe von Madrid fest. Er soll in der Nacht zum 5. November den 47-Jährigen aus Eifersucht erstochen haben. Es wurde von der Staatsanwaltschaft ein europäischer Haftbefehl beantragt, damit der Täter in Deutschland vor Gericht gestellt werden kann. „Die Überstellung nach Deutschland wurde von uns bereits veranlasst“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Dies könne aber einige Zeit dauern. Das Tatmotiv ist offenbar die heimliche Liebesbeziehung zwischen dem Opfer und der Frau des Spaniers. Lange Zeit hatte die Frau heimlich Kontakt zu K. Doch dann kam ihr Ehemann den beiden auf die Schliche. Er soll extra für den Mord nach Berlin geflogen sein und schon am nächsten Tag wieder zurück. Auf dem Computer des Opfers fanden die Ermittler regen Emailverkehr zwischen der Frau und ihrem Liebhaber. Sie soll sich bereits vor einiger Zeit von ihrem gewalttätigen Ehemann getrennt haben und in ein Frauenhaus in Madrid gezogen sein.

Wie berichtet taumelte der 47-Jährige K. am Freitag gegen 1.15 Uhr blutüberströmt aus dem Parkgelände und brach auf der Straße Wilhelmsaue zusammen. Passanten wurden durch seine Hilferufe auf ihn aufmerksam. Auf dem Boden neben ihm fanden die Ermittler die Tatwaffe. Eine Zivilstreife leistete Erste Hilfe, bis der Rettungswagen eintraf. Im Krankenhaus erlag der Verletzte seinen Stichwunden. Am Tatort im Schoelerpark haben Freunde des Toten Blumen, Kerzen und Beileidsbekundungen aufgestellt. Am Abend der Tat soll er auf dem Heimweg von einem Konzert in Mitte gewesen sein. Der geschiedene Musiker hinterlässt zwei Kinder.