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Tatort Tauentzienstraße: So sah es hier nach dem tödlichen Unfall aus.

© Britta Pedersen/dpa

Mordprozess in Berlin: Prozess gegen Ku'damm-Raser startet im November neu

Im Mordprozess gegen die Ku'damm-Raser wurde dem Befangenheitsantrag gegen die Richter stattgegeben. Die Angeklagten bleiben weiterhin in Untersuchungshaft.

Der zweite Prozess gegen die wegen Mordes angeklagten Autoraser, Marvin N. und Hamdi H., wird abgebrochen und im November neu gestartet. Grund ist ein Befangenheitsantrag, den die Verteidiger der Angeklagten gegen die Richter in dem Mordprozess gestellt haben, wie das Berliner Kammergericht am Montag mitteilte. Der Prozess hatte erst Mitte August begonnen, die neue Hauptverhandlung soll am 19. November starten.

Die Haftbefehle und die damit verbundene Untersuchungshaft der zwei Angeklagten bleibe bestehen, wie aus dem Schreiben hervorgeht. Der dringende Tatverdacht und die Fluchtgefahr der zwei Männer bestünden weiterhin.

Das erste Urteil wurde vom Bundesgerichtshof aufgehoben

Das Urteil aus erster Instanz sorgte bundesweit für Aufsehen: Erstmals wurde ein Mordurteil gegen Raser gefällt. Hamdi H. und Marvin N. wurden zu einer lebenslangen Haft verurteilt, wie die Richter im Februar 2017 entschieden. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe revidierte die Entscheidung im März, der bedingte Tötungsvorsatz, von dem die Richter im ersten Prozess ausgingen, wurde angezweifelt.

In der Nacht zum 1. Februar 2016 hatten sich die zwei Angeklagt ein Rennen auf dem Ku'damm in der City West geboten. Sie fuhren mit bis zu 170 Kilometern in der Stunde, die Sportwagen seien in jener Nacht zu Tatwaffen, "gefährlichen Mitteln" geworden, urteilten die Richter im ersten Prozess. Denn an der Tauentzienstraße rammte Hamdi H. den Jeep eines 69-Jährigen, er wurde 70 Meter weit geschleudert, der Fahrer verstarb noch in seinem Wagen.

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