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"Gefahrengut" wird in Sackkarren und Schubkarren zur Polizeiwache gebracht. Die Demonstration blieb friedlich.

© Tim Lüddemann

Update

Nach "Gefahrenguttransport" aus der Rigaer Straße: Fotograf bekommt Rechnung für Unrat-Entsorgung

210,38 Euro soll ein Fotograf für die "Unrat-Entsorgung" vor der Polizeiwache in Friedsrichshain nach der Demonstration vom 31. Januar zahlen.

Der "Gefahrenguttransport" linker Aktivisten zum Polizeiabschnitt 51 in der Wedekindstraße vom 31. Januar hat ein Nachspiel. Der Fotograf Tim Lüddemann machte am Montag öffentlich, dass er eine Rechnung von der Berliner Stadtreinigung (BSR) über 210,38 Euro erhalten habe - wegen "Unrat-Entsorgung". Die BSR bestätigte dem Tagesspiegel, dass die Rechnung von ihr komme. Sie habe entsprechend den Angaben der Polizei gehandelt.

Die Pressestelle der Polizei bestätigte, dass eine Anzeige einer Ordnungswidrigkeit gegen Lüddemann vorliege. Laut Bericht sei Lüddemann als "Versammlungsleiter" für den Unrat verantwortlich - er habe die Teilnehmer schließlich mit einem Megafon koordiniert.

Lüddemann selbst wiedersprach dieser Darstellung: "Ich stand neutral daneben und habe Fotos gemacht."

Worum geht es bei dem Streit um die Rechnung?

Bei der Demonstration hatten etwa 180 Aktivisten Gerümpel zur Polizeiwache gebracht, um gegen die ihrer Ansicht nach unverhältnismäßige Polizeiaktion am 13. Januar in der Rigaer Straße zu protestieren.

So wollten sie Durchsuchungen ihrer eignen Wohnungen vorbeugen. Die Polizei hatte die Gegenstände jedoch nicht angenommen. Der Veranstalter hatte die Demonstranten laut Polizeiangaben mit "ironischen Unterton" gebeten, ihre Sachen wieder mitzunehmen, doch die waren dieser Bitte nicht nachgekommen. So lagen die "liebsten Gefahrengutexponate" der Teilnehmer vor der Wache.

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Kurz darauf verabschiedete sich der Veranstalter des Spaziergangs und einige Pressefotografen schossen Bilder des Gerümpels. Unter ihnen auch Lüddemann, der nach eigenen Angaben als einziger eine Rechnung erhielt - für Müll, der ihm nicht gehörte und den er auch nicht vor die Wache gebracht hatte.

"Ich werde auf keinen Fall zahlen", sagte der Fotograf, der hin und wieder auch für die "taz" und das "Neue Deutschland" schreibt. Das Vorgehen zeige nicht nur die Willkür der Justiz, sondern sei zudem ein Angriff auf die Pressefreiheit.

Er warte nun noch auf das Schreiben der Polizei bezüglich der Ordnungswidrigkeit. Erst dann will er sich rechtlich Schritte überlegen.

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