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Mit diesem Facebook-Post machte die junge Frau auf den Vorfall aufmerksam.

© Facebook.com

Neuer Gewaltvorfall am RAW-Gelände in Friedrichshain: Frau berichtet auf Facebook von Messerangriff

Eine Frau ist in der Nacht zu Dienstag in der Revaler Straße offenbar von zwei Männern überfallen und verletzt worden. Die Polizei bestätigte den Vorfall.

Im Nahbereich des RAW-Geländes in Friedrichshain hat sich in der Nacht zu Dienstag offenbar erneut ein gewalttätiger Übergriff ereignet. Eine Facebook-Userin mit dem Namen Josephine Everglot postete auf ihrer Seite einen langen Kommentar, in dem sie den nächtlichen Angriff durch zwei Männer schildert.

Dazu stellte sie ein Foto ein, dass ihre Verletzungen zeigt: Mehrere lange, oberflächliche Schnitte ziehen sich über ihren rechten Unterarm. Nach Schilderung der Frau brachte ihr einer der Täter die Verletzungen mit einem Messer bei, weil sie sich gegen den Überfall wehrte.

Die Polizei bestätigte den Vorfall am Mittwochabend. Eine entsprechende Anzeige liege vor. Ermittelt werde wegen gefährlicher Körperverletzung.

Zwei Männer sollen von hinten angegriffen haben

Nach Darstellung der Frau ereignete sich der Überfall gegen 23 Uhr auf Höhe des Clubs "Rosi's", der sich am östlichen Ende der Revaler Straße befindet. Die Frau war auf dem Heimweg. Das "Rosi's" liegt etwa drei Gehminuten vom RAW-Gelände entfernt, das sich hinter der Modersohnstraße bis zur Warschauer Straße erstreckt. Zwei Männer - hochgewachsen, dunkelhäutig - hätten sie von hinten angegriffen. Einer habe sie festgehalten, der andere habe ihr in die Nieren geschlagen.

Sie habe sich losreißen können, worauf einer der Angreifer ein Messer gezückt und mehrmals nach ihr gestochen habe. Sie habe ihren Arm als Schutz hochgehalten und sei durch Schnitte und Stiche verletzt worden. Sie habe einem der Angreifer mit dem Ellbogen ins Gesicht geschlagen und den anderen in den Unterleib getreten. Dann sei ihr die Flucht gelungen.

Drei Jugendliche hätten sich dann um sie gekümmert und den Notarzt gerufen. Sie sei ins Krankenhaus gebracht worden, wo Verletzungen am Arm und im Beckenbereich festgestellt wurden. Außerdem habe sie ein Nierentrauma erlitten. "Es hat mich erwischt und bin daran selbst Schuld. Es hätte schlimmer ausgehen können, ist es aber nicht", schreibt die Frau dazu. Ihr Freund habe sie noch gewarnt, nicht durch den dunklen Abschnitt der Revaler Straße zu gehen.

Ähnlicher Vorfall löste Sicherheitsdebatte aus

Ein ähnlicher Facebook-Post der Sängerin Jennifer Weist Mitte August hatte eine berlinweite Diskussion um die Sicherheit auf dem RAW-Gelände entfacht. Die Frontfrau der Band "Jennifer Rostock" war ebenfalls von zwei jungen Männern überfallen worden.

Als ihr Begleiter einschritt, hatte ihm einer der Täter ein Messer über den Hals gezogen und ihm eine schwere Schnittverletzung beigebracht. Einer der mutmaßlichen Täter wurde bereits gefasst: Der gerade 15 Jahre alte Jugendliche war von Zivilfahndern dabei beobachtet worden, wie er einer Schlafenden im S-Bahnhof Warschauer Straße das Portemonnaie stahl. Der Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft.

Helle Laternen nur bis zur Modersohnstraße

Nach dem Überfall auf Jennifer Weist und ihren Begleiter war beschlossen worden, die dunkle Revaler Straße mit neuen, helleren Straßenlampen auszuleuchten. 17 Stück davon sind seit letztem Freitag zwischen Warschauer Straße und Modersohnstraße in Betrieb. Den neuerlichen Überfall verhinderten sie nicht: Er ereignete sich jenseits der Modersohnstraße, in dem Bereich der Revaler Straße, der nachts weiter in Dunkelheit liegt.

Trotz des Vorfalls rät Josephine Everglot nicht davon ab, auf dem RAW-Gelände zu feiern - allerdings sei in den Straßen der Umgegend Vorsicht angesagt. "Ihr müsst nicht das RAW Gelände vermeiden, das ist Quatsch. Einfach nicht allein die dunklen Straßen langgehen. Dann passiert euch nichts. Es ist schrecklich, was passiert, aber woanders geht es schlimmer zu", schließt sie ihren Bericht.

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