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Neukölln: Frau in Spielsalon getötet

Eine Angestellte einer Spielhalle in der Hermannstraße starb in der Nacht zu Sonnabend durch mehrere Messerstiche. Vom Täter fehlt jede Spur.

Es war wohl der letzte Kunde: In der Nacht zu Sonnabend ist die Angestellte eines Spielsalons ermordet worden. Ein Mieter des Hauses Hermannstraße 70 in Neukölln fand die blutüberströmte Leiche erst am Vormittag. Der Mann hatte sich gegen 10.45 Uhr gewundert, dass die Hintertür offen stand. Dem Vernehmen nach wurde die Frau durch zahlreiche Messerstiche getötet. Wie der Chef der Mordkommissionen, Jörg Dessin, am Tatort sagte, ist das Opfer noch nicht endgültig identifiziert. Die Kripo geht davon aus, dass es sich um die russische Angestellte des kleinen Salons handelt. Klarheit sollte die für Samstagabend angesetzte Obduktion bringen, das Ergebnis soll am Sonntag früh vorliegen. Als Tatzeit kommt der Zeitraum von der Schließung des Ladens um 2 Uhr früh bis zur Entdeckung infrage. Die Leuchtschrift „open“ im Schaufenster war noch gestern Mittag eingeschaltet. Die Polizei sucht Zeugen, die einen möglicherweise blutbefleckten Mann bei der Flucht gesehen haben (Hinweise unter Telefon 4664 911701).

Wie viele andere Spielhallen in Berlin, gehört auch die in der Hermannstraße russischen Besitzern. Die Spurensicherung dauerte am Samstagabend noch an, es ist bislang unklar, ob Geld oder Wertgegenstände geraubt wurden. Die Automaten sind nicht aufgebrochen worden. Möglicherweise ist auch ein Kunde, der nicht mit dem Spielen aufhören wollte, mit der Angestellten in Streit geraten. Die Mordkommission will jetzt prüfen, ob es Bilder der Tat gibt. Schilder am Schaufenster weisen auf Überwachungskameras hin, diese haben auch den Bereich vor dem Eingang im Blick.

Eine ähnliche Tat im Mai 2007 war letztlich durch gute Videoaufnahmen geklärt worden. Damals hatte ein Rumäne in Wilmersdorf eine 24-Jährige mit einem Hammer erschlagen, um wenige Hundert Euro Wechselgeld zu rauben. 2008 war der Täter Marius C. deshalb zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Auch in diesem Mordfall waren Geschäftsführer und Opfer Russen.

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