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Zigarettenschmuggel

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Organisierte Kriminalität: Berlin als Drehscheibe für Zigarettenschmuggel?

Nach einem Hinweis aus Hamburg haben Berliner Zollfahnder gestern in einer Lichtenberger Lagerhalle sechs Millionen Zigaretten sichergestellt - der größte Fund der letzten 15 Jahre. Aber die Ware war nicht für die Hauptstadt bestimmt.

25 Beamte mit Unterstützung von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk öffneten am Dienstagnachmittag die Tore zu einem Lagerhaus an der Sigfriedstraße in Lichtenberg. Bei der Durchsuchung fanden sie in Holzkisten rund sechs Millionen Schmuggelzigaretten. Weil sie in Glaswolle verpackt waren, die für Menschen gesundheitsgefährdend sein kann, mussten sie von Feuerwehrleuten in Schutzanzügen mit Atemmasken entpackt werden.

Diese Menge entspreche einem Steuerschaden von rund einer Million Euro und ist damit zugleich die größte festgestellte Menge seit mindestens 15 Jahren, wie die Sprecherin der Zollfahndung Katja Kempe mitteilt. Die Sprecherin wollte keine Angaben zu der Identität der Personen machen, die die Halle gemietet hatten.

Fest steht lediglich, dass die Berlin-Brandenburger Zollfahndung lediglich Amtshilfe für ihre Hamburger Kollegen geleistet hat. Aus der Hansestadt kam auch der Tipp, dass sich in besagter Lagerhalle Schmuggelware befindet. Auffällig sei, dass eine der sichergestellten Sorten in Deutschland überhaupt nicht vertrieben werde, wie die Zeitung "Die Welt" meldet. Jetzt wird vermutet, dass die Zigaretten für den britischen Markt bestimmt waren.

Vermutlich hätte die Ware über den Hamburger Hafen per Schiff auf die Insel gebracht werden sollen. Dort wäre die Gewinnmarge für die Täter viel größer als in Deutschland. Hierzulande steht das Geschäft inzwischen unter starkem Druck.

Michael Stürzenhofecker

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