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Eine Funkstreife im Einsatz.

© dpa

Polizei-Trick in Berlin-Tegel: Brummi-Fahrer bremst Autodiebe aus

Crash! Boom! Bang! Ein Lastwagenfahrer half der Polizei am Freitag, auf der Stadtautobahn zwei Autodiebe zu stellen - als Teil eines künstlichen Staus im Tunnel Tegel.

Wie im Actionfilm wurden am Freitagmorgen zwei Autodiebe gestellt. Zivil-Polizisten stoppten dazu einen Lastwagen im Tunnel Tegel, stellten ihr Auto daneben, und schon war die Autobahn gesperrt. Denn es nahten zwei teure Audis, die von einer internationalen Bande aus Berlin heraus geschafft werden sollten, sowie weitere Zivilstreifen.

Die beiden Audis stoppten, doch festnehmen lassen wollten sich die Männer nicht. Als Beamte auf eines der Autos zugingen, gab dessen Fahrer Gas und hielt auf die verbliebene Lücke zwischen Tunnelwand und Einsatzwagen zu. Es kam zum Crash. Ein Polizist konnte sich mit einem Sprung zur Seite retten, ein anderer, der im Streifenwagen saß, wurde beim Zusammenstoß leicht verletzt.

Doch der Fahrer des verkeilten Audis gab nicht auf. Er legte den Rückwärtsgang ein, gab wieder Gas – und kam frei. Ein weiterer Polizist wäre dabei von dem losrasenden Auto erfasst worden, hätte ihn nicht ein Kollege geistesgegenwärtig zurückgerissen. Der Audi setzte weitere 100 Meter zurück und stieß erneut gegen die Tunnelwand und dann gegen einen Kleintransporter, der wegen der Sperrung gehalten hatte. Jetzt keilten die Streifenwagen den Audi ein, und schließlich gab der Fahrer gab auf. Der 20-Jährige, der sich am Kopf verletzt hatte, und sein ein Jahr jüngerer Komplize am Steuer des anderen gestohlenen Wagens wurden festgenommen.

Der Trucker als Polizei-Komplize

Aufgefallen waren die Männer gegen 4.30 Uhr auf einem Parkplatz am Saatwinkler Damm, als sie die vermutlich kurz zuvor in Mitte gestohlenen Wagen Audis bestiegen. Die Beamten folgten den Fahrzeugen, ohne dass die Diebe dies bemerkten. Auf der Stadtautobahn in Richtung Norden überholte eine Streife die beiden Fahrzeuge, fuhr voraus und erreichte den Lastwagen. Die Polizisten stoppten den Lkw und erklärten dem Fahrer ihren Plan. Im Fachjargon nennt sich dieser Trick "künstlicher Stau". Bei stärkerem Verkehr bremsen Polizeifahrzeuge langsam ab, sodass hinter ihnen fahrende Autos stoppen mussten. Angesichts des geringen Verkehrs in der Nacht reichte der Lastwagen als Helfer.

Die beiden Autodiebe sollen einem Haftrichter vorgeführt werden. Die beiden Fahrzeuge stellten die Beamten sicher. Der Tunnel war von circa 4:45 Uhr bis 7 Uhr gesperrt. Der Sachschaden ist beträchtlich, unter anderem wurde eine Zivilstreife stark beschädigt.

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