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Polizeieinsatz: Großrazzia in der Hasenheide

Am Sonntag suchten Zivilbeamte mit Hubschrauber und einem Hund nach Drogenhändlern. 24 Verdächtige wurden überprüft – einige erhielten Platzverweise.

Der Knattern des Hubschraubers war am Sonntag über ganz Kreuzberg und Nord-Neukölln zu hören: Mit dem Helicopter sowie einem Spürhund und 25 Zivilbeamten hat die Polizei von 10 bis 23 Uhr bei einer Drogenrazzia den Volkspark Hasenheide durchsucht.

Aufgrund der Informationen aus der Luft war es den Beamten möglich, Drogenhändler und -käufer gezielt zu beobachten. Insgesamt überprüften die Polizisten 24 Personen. Sie nahmen zehn Männer wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz vorläufig fest. Ein 21-jähriger Drogenhändler wurde der Kriminalpolizei übergeben, zwei 19- und 27-Jährige durften nach der Personalienaufnahme wieder gehen. Die übrigen Männer erhielten nach der Vernehmung Platzverweise.

Die Hasenheide in Neukölln gilt als einer der Schwerpunkte des Drogenhandels. Das 50 Hektar große Gelände an der Grenze von Neukölln und Kreuzberg haben sich vor allem Dealer aus Afrika sowie arabischstämmige Händler aufgeteilt. Verkauft wird dort fast ausschließlich Cannabis. In der Vergangenheit hatte es auch immer Revierkämpfe zwischen Afrikanern und Arabern gegeben, die häufig in brutale Massenschlägereien ausgeartet waren.

Während des Einsatzes am Sonntag beobachteten Passanten in der Wissmannstraße nahe dem Park, wie zwei Männer – 21 und 26 Jahre – einen Passanten ausrauben wollten. Die beiden Tatverdächtigen wurden festgenommen. Der Jüngere hatte neben einem Totschläger und einem Butterflymesser auch ein Fläschchen Tilidin bei sich. Das Medikament, ein starkes Schmerzmittel, ist bei vielen Jugendlichen und jungen Männern – vor allem Häftlingen – angesagt, weil es enthemmt und Schmerzen betäubt. Die Beamten beschlagnahmten die Gegenstände und schrieben Strafanzeigen wegen Verstoßes gegen das Waffen- und das Arzneimittelgesetz.

Zudem erwischten die Polizisten einen 29-Jährigen, der wegen einer nicht bezahlten Geldstrafe, wegen Körperverletzung und Erschleichens von Leistung mit Haftbefehl gesucht wurde. Einem 31-jährigen Mann aus Sierra Leone, der sich nur in der Stadt Cottbus hätte aufhalten dürfen, sprachen die Beamten nach der Personalienüberprüfung einen Platzverweis aus. Gegen ihn läuft nun ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz.

Während der Kontrollen fanden die Polizisten bei drei Verdächtigen im Alter von 19, 20 und 30 Jahren je ein Einhandmesser und leiteten Verfahren ein. Die Messer wurden beschlagnahmt. Suchhund „Snoopy“ fand drei im Gebüsch vergrabene Tütchen mit Marihuana. Tanja Buntrock

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