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Bergungstaucher im Einsatz am Verbindungskanal in Charlottenburg

© dpa

Polizeitaucher im Einsatz: Autoknacker stehlen Polizeiwaffe und werfen sie in Kanal

Unbekannte haben in der Nacht zu Donnerstag ein geparktes Zivilfahrzeug aufgebrochen und Polizeiwesten sowie eine Dienstwaffe gestohlen. Danach versenkten sie die Sachen offenbar im Kanal. Polizeitaucher sind dabei, die Gegenstände aus dem Wasser zu holen.

Die unbekannten Täter hatten das Zivilfahrzeug, das in der Prinzenallee in Wedding geparkt war, gegen drei Uhr früh aufgebrochen. Die Fahnder sollen sich nach bisherigen Erkenntnissen bei einem Einsatz befunden haben. Details nannte die Polizei nicht. Die Autoknacker entwendeten mehrere kugelsichere Polizeiwesten und eine Dienstwaffe mit zwei Magazinen aus dem Auto. Doch offenbar war ihnen die Beute doch zu heikel.

Noch in der Nacht erhielt die Polizei einen anonymen Zeugenanruf, dass mehrere Gegenstände in den Charlottenburger Verbindungskanal zwischen Spree und Westhafenkanal geworfen worden waren. Daraufhin hatte zunächst die Wasserschutzpolizei die Dienstwaffe sowie zwei Schutzwesten im Wasser gefunden.

Seit 10 Uhr sind Polizeitaucher damit beschäftigt, den Grund nach weiteren Ausrüstungsgegenständen abzusuchen - darunter auch ein Rucksack. Eine weitere Schutzweste wurde von den Tauchern bereits aus dem Wasser geholt.

Unbeantwortet blieb die Frage, warum sich die Dienstwaffe eines Beamten in dem geparkten Zivilfahrzeug befand. "Der Kollege muss dazu noch befragt werden", sagte ein Polizeisprecher.

Allerdings löste die Tatsache, dass ein Beamte seine Dienstwaffe im Auto zurückließ bei vielen Kollegen Unverständnis aus. "Das darf man auf keinen Fall. Für das Aufbewahren von Dienstwaffen gibt es Geschäftsanweisungen", sagte ein Ermittler dem Tagesspiegel. Demnach dürfen Polizeipistolen auf der Dienststelle nur entladen und getrennt vom Magazin in abschließbaren Waffenschließfächern aufbewahrt werden. Nimmt ein Beamter die Waffe mit nach Hause, ist das nur erlaubt, wenn er oder sie auch daheim einen zertifizierten Waffenschrank hat, wo die Pistole aufbewahrt wird. Die Streifenwagen verfügen über extra eingebaute doppelt verschließbare Fächer für die Maschinenpisolen (MP), nicht aber für die Dienstwaffen. Gleiches gilt für Zivilfahrzeuge. Laut einem Ermittler könnte dem Beamten nun ein Disziplinarverfahren drohen.

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