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Prenzlauer Berg: Mieter wollte Haus in die Luft sprengen

Bewohner eines Hauses in der Dunckerstraße schwebten am Freitagmorgen in Lebensgefahr. Ein Mieter hatte seine Wohnung offenbar in voller Absicht unter Gas gesetzt und plante eine Explosion. Er ist flüchtig.

Beinahe wäre es zur Katastrophe gekommen: Mit viel Glück sind die Bewohner eines Hauses in der Dunckerstraße in Prenzlauer Berg am Freitag früh einer Gasexplosion entkommen. Nun fahndet die Polizei nach dem mutmaßlichen Täter. Gesucht wird der 36-jährige Mieter Michael Seupel. Die Fahnder ermitteln gegen ihn wegen versuchten Mordes.

Er steht im Verdacht, in der Nacht zu Freitag in dem Mehrfamilienhaus an der Gasleitung herumgeschraubt zu haben. Dadurch war Gas ausgetreten, das der 36-Jährige offenbar zur Explosion bringen wollte. Nachbarn hatten gegen zwei Uhr Gasgeruch bemerkt und Polizei, Feuerwehr und Gasag alarmiert. Die Einsatzkräfte stellten fest, dass das Gas in der Wohnung des Verdächtigen ausströmte. Techniker behoben den Schaden. Nach derzeitigen Erkenntnissen hat Seupel das Gas absichtlich entweichen lassen. „Es bestand akute Gefahr für die Bewohner“, hieß es bei der Polizei. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Seupel gilt als gewalttätig und ist bereits wegen Sachbeschädigungen und Körperverletzungen bei der Polizei bekannt. Die Ermittlungen führt die 5. Mordkommission. Hinweise an die Rufnummer 4664 911 502.

Wie verheerend es sein kann, wenn an Gasleitungen manipuliert wird, zeigte die Explosion in der Lepsiusstraße in Steglitz am 4. August 1998. Neun Menschen wurden unter 2000 Tonnen zerborstenem Beton begraben, nur zwei von ihnen konnten aus den Trümmern gerettet werden. 14 weitere Bewohner blieben nur deshalb unverletzt, weil sie zum Zeitpunkt der Explosion nicht zu Hause waren. Als einziger Verdächtiger gilt bis heute ein 13-Jähriger, der im Haus wohnte und bei dem Unglück selbst ums Leben kam. Er soll einen Stutzen aus dem Rohr der im Keller gelegenen Gasleitung entfernt haben. tabu

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