zum Hauptinhalt
Die Baustelle des Stadtschlosses im Mai 2015.

© picture alliance/dpa

Proteste gegen Stadtschloss in Berlin-Mitte: "Palast preußischer Sklavenhändler"

Am Freitag wird Richtfest am Stadtschloss in Mitte gefeiert - mit 1.500 geladenen Gästen. Das Kampagnenbündnis "No Humboldt 21!" protestiert gleich zwei Mal gegen den Bau - das erste Mal in der Donnerstagnacht.

Am Neubau des Berliner Stadtschlosses (beziehungsweise dem Humboldt-Forum, dass ab 2019 ins Schloss einziehen soll) scheiden sich nach wie vor die Geister: Während Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) das 590-Millionen-Euro-Projekt am Montag als "Berlins Schloss zur Welt" und als "Jahrhundertprojekt" bezeichnete, haben die Aktivisten vom Kampagnenbündnis "No Humboldt 21!" eine ganz andere Sicht der Dinge: Für sie ist das Schloss ein "Palast preußischer Sklavenhändler und Völkermörder", gegen den demonstriert werden muss.

Und das gleich zweimal: In der Donnerstagnacht am Schinkelplatz - hier soll um 22.30 Uhr eine Lichtprojektion über den Kupfergraben in Richtung Schlossbaustelle geworfen werden - und am Freitagvormittag noch einmal am Lustgarten, während gegenüber Richtfest gefeiert wird.

Nach Angaben der Organisatoren ist für den Donnerstag geplant, unter dem Motto "Remember Resistance" mit drei Projektoren Dias zur deutschen Kolonialgeschichte über den Kupfergraben zu werfen. Der Polizei wurden 30 Teilnehmer angekündigt. Am Freitag geht es schon ab 11 Uhr im Lustgarten weiter. 50 Menschen wurden zur Gegenversammlung "Sie feiern in Weiß, wir trauern in Schwarz" gegenüber der Stadtschlossbaustelle angemeldet.

Zum Richtfest werden nach Angaben der "Stiftung Berliner Schloss - Humboldtforum" rund 1.500 geladene Gäste erwartet, Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) wird ab 12 Uhr die Eröffnungsrede halten. Anschließend wird die Staatskapelle Berlin unter Leitung von Daniel Barenboim aufspielen. Später am Freitagnachmittag werden rund 3000 Unterstützer des Bauprojekts in Mitte erwartet. Am Wochenende kann die Schlossbaustelle von interessierten Bürgern besucht werden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false