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Prozess: Babyleiche versteckt: Geldstrafe für Bordellmitarbeiter

Ein 51-jähriger Mann ist vom Amtsgericht Tiergarten zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Er hatte im April 2008 einer Prostituierten geholfen, ein getötetes Baby zu verstecken.

Wegen versuchter Strafvereitlung ist ein 51-jähriger Mann am Montag vom Amtsgericht Tiergarten zu 3.600 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Der Bordellmitarbeiter wurde schuldig gesprochen, im April vorigen Jahres einer Prostituierten geholfen zu haben, den von ihr getöteten Säugling zu verstecken, um die Tat zu vertuschen und eine Bestrafung der Kindesmutter zu verhindern.

Der Angeklagte habe versucht, eines der schlimmsten Verbrechen - die Tötung eines Kindes - zu vertuschen, so das Gericht. Die Richterin war aber auch überzeugt, dass der Angeklagte von der Situation „völlig überfordert“ gewesen sei und die Tat unmittelbar danach schon bereut habe.

In dem nur einen Tag dauernden Prozess gestand der Angeklagte die Vorwürfe. Er sei im Moment der Tat "völlig kopflos“ gewesen, gab er an. Die aus Asien stammende Prostituierte hatte in dem Bordell in der Baumschulenstraße ein gesundes Mädchen zu Welt gebracht und es danach in eine Plastiktüte gesteckt, wo es erstickte. Als der Angeklagte davon erfuhr, forderte er die Kindsmutter auf, die Leiche aus dem Bordell verschwinden zu lassen. Dazu fuhr er die Frau einen Tag nach der Geburt zu einem Wald in der Nähe des Müggelturmes in Köpenick, wo sie den in einen Rucksack verborgenen Leichnam am Waldrand ablegte.

Da das tote Baby noch am gleichen Tag gefunden wurde, sei ohne große Verzögerung ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, hieß es im Prozess. Nach Angaben des Staatsanwalts dauern die Ermittlungen gegen die Kindesmutter an. Sie soll sich im Ausland aufhalten. (svo/ddp)

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