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Prozess: Beinahe Haus in die Luft gejagt

Die Wohnung in Prenzlauer Berg war verkabelt - und verlassen: Als eine Zwangsräumung drohte, soll Michael S. an der Gasleitung manipuliert und eine Sprengfalle installiert haben.

Berlin -  Aus Sicht der Staatsanwaltschaft wollte er, dass „jede Person, die seine Wohnung betreten sollte, ums Leben kommt“. Seit Montag muss sich der 36-Jährige wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht verantworten. Dort berief sich der arbeitslose Binnenschiffer auf einen kompletten Blackout.

„Ich hatte Bier getrunken, jede Menge, dann setzte es bei mir aus“, sagte der Angeklagte. Er sei an jenem Tag im Juli vorigen Jahres sauer gewesen. „Ich wollte das mit meinen Mietschulden in Höhe von knapp 800 Euro klären, hat aber alles nicht geklappt“, stöhnte er. Da habe er sich Alkohol gekauft. „Ich hatte auch den festen Vorsatz, mich zu betrinken.“ An das, was er in der Wohnung anstellte, kann er sich angeblich nicht erinnern. „Eigentlich bin ich ja nicht der Typ für so etwas“, sagte der Angeklagte. „Aber ich bin schon ein Technik-Freak. Und wer soll es denn sonst gewesen sein?“

Mieter hatten Gasgeruch in dem Haus in der Dunckerstraße wahrgenommen. Sie alarmierten sofort Polizei und Feuerwehr. Das Gas wurde abgestellt. Es habe akute Gefahr für die Bewohner bestanden, hieß es damals. Der vorbestrafte Michael S. indes hatte das letzte Geld von seinem Konto geholt und sich nach Hamburg abgesetzt. Dort wurde er fünf Tage später festgenommen. Der Prozess wird am Montag fortgesetzt. K.G.

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