zum Hauptinhalt
Prozess gegen Frau von Mitglied der "Sauerlandgruppe".

© Reuters

Prozess: Ehefrau von Sauerlandgruppen-Mitglied schweigt vor Gericht

Vor dem Berliner Kammergericht hat der Prozess gegen zwei mutmaßliche Terrorhelfer begonnen. Zu den Beschuldigten gehört die Ehefrau des Mitglieds der sogenannten Sauerlandgruppe, Fritz G.

Der schwarze Niqab gab erst nur die Augen frei, später umschloss er das Gesicht eng bei Augenbrauen und Kinn. Auch der Körper war mit schwarzem Tuch verhüllt. Filiz G., die Ehefrau des inhaftierten Anführers der Sauerlandgruppe, Fritz G., demonstrierte schon mit ihrer Kleidung eine strenggläubige Gesinnung, aussagen wollte sie jedoch zu Beginn ihres Prozesses nicht. Am Freitag begann beim Berliner Kammergericht die Hauptverhandlung gegen die 29-jährige Frau aus Ulm und den mitangeklagten Alican T. (21). Die Bundesanwaltschaft wirft den beiden vor, sie hätten im Internet mit Videos um Mitglieder oder Unterstützer für Al Qaida und die usbekische Terrororganisation Islamische Dschihad-Union geworben.

Die Islamische Dschihad-Union hatte die Sauerlandgruppe dirigiert, die in Deutschland Anschläge mit Autobomben verüben wollte. Das Oberlandesgericht Düsseldorf verurteilte dafür Fritz G. im März zu zwölf Jahren Haft. Filiz G. soll auch für die Gruppierung Deutsche Taliban-Mudschahedin geworben haben, eine Truppe mit deutschen Konvertiten im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet. Bundesanwalt Volker Brinkmann und Staatsanwalt Kai Lukitsch hielten den Angeklagten außerdem vor, sie hätten mit dem Transfer von Geld die Islamische Dschihad-Union und die Deutschen Taliban-Mudschahedin unterstützt. Filiz G. und Alican T. wollen sich erst zu einem späteren Zeitpunkt zur Sache äußern. Unter den Zuschauern im Prozess, darunter vollbärtige Männer und Frauen mit tief in die Stirn gezogenem Kopftuch, befand sich auch ein bekannter Islamist, gegen den früher wegen Terrorverdachts ermittelt worden war. fan

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false