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Prozess: JVA-Bedienstete wegen Misshandlung vor Gericht

Faustschläge ins Gesicht und Drangsalierungen mit dem Schlagstock: Vor dem Landgericht Potsdam müssen sich 13 Bedienstete der Justizvollzugsanstalt Brandenburg/Havel verantworten.

Die Staatsanwaltschaft wirft den angeklagten elf Männern und zwei Frauen im Alter von 37 bis 52 Jahren Körperverletzung im Amt und Misshandlung eines Schutzbefohlenen in drei Fällen vor, wie ein Gerichtssprecher mitteilte.

Laut Staatsanwaltschaft hat der 43-jährige Hauptangeklagte einem Strafgefangenen am 4. März 1999 mindestens zwei Faustschläge ins Gesicht versetzt. Zwei Mitangeklagte sollen den am Boden liegenden Mann festgehalten haben. Am Nachmittag sollen der 43-Jährige und ein weiterer Mitarbeiter der Justizvollzugsanstalt (JVA) den Mann mit einem schweren Schlüsselbund und einem Hartgummischlagstock erneut geschlagen haben. An den Misshandlungen sollen sich auch andere Justizbedienstete beteiligt haben.

Für den Prozess wurden 18 Verhandlungstage bis 9. Mai angesetzt. Das Opfer hatte bereits 1999 Anzeige erstattet. Erste Ermittlungen im Jahr 2000 wurden jedoch aus Mangel an Beweisen eingestellt. Erst Anfang 2005 leitete die JVA nach neuen Hinweisen ein Disziplinarverfahren gegen die 13 Beschuldigten ein. Bis ein Urteil vorliegt, arbeiten die Beschuldigten in JVA-Abteilungen ohne Kontakt zu Gefangenen. Der Prozess findet aufgrund der Vielzahl der Angeklagten im Saal des Landesverfassungsgerichts statt. (imo/ddp)

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