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Prozess: Mann wegen Missbrauchs seiner Ziehtochter vor Gericht

Wegen sexuellen Missbrauchs seiner Ziehtochter muss sich seit Dienstag ein 37-jähriger Mann vor dem Berliner Landgericht verantworten. Der Angeklagte hat sexuelle Handlungen mit dem Kind gestanden, es handele sich dabei aber nicht um Vergewaltigung, sondern um eine "Liebesbeziehung".

Dem Mann wird vorgeworfen, die Tochter seiner langjährigen Lebensgefährtin zwischen 2006 und November 2009 in der gemeinsamen Hellersdorfer Wohnung mehrfach sexuell missbraucht zu haben. Dabei soll er das damals 11- bis 14-jährige Mädchen gegen dessen Willen zum Geschlechtsverkehr gezwungen haben.

Im Prozess hat der Angeklagte sexuelle Handlungen mit dem Kind eingeräumt. Er wehrte sich aber dagegen, das Mädchen mit Gewalt dazu genötigt zu haben. „Das war einvernehmlich. Wir hatten eine Liebesbeziehung“, sagte der 37-Jährige vor Gericht. Erst im Spätsommer 2008 war es seinen Angaben nach zum ersten Geschlechtsverkehr mit der nunmehr 13-Jährigen gekommen. Er habe die Beziehung mehrfach beenden wollen, weil sie aus seiner Sicht „moralisch nicht vertretbar ist“. Doch das Mädchen habe ihn „unter Tränen“ jedes Mal umgestimmt. Die über zwölfjährige Beziehung zur Mutter hatte er eigenen Angaben nach im Oktober 2008 beendet.

Der Prozess ergab, dass der Ziehvater mehrfach Liebesbriefe von dem Mädchen erhalten hatte. Diese soll sie aber unter Zwang geschrieben haben, wie die Anwältin der heute 15-Jährigen sagte. Die Verlesung der Briefe der Jugendlichen sowie die Vernehmung des Mädchens fanden vor Gericht unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Der Prozess wird am 13. April fortgesetzt. (ddp)

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