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Prozess: Tödliche Folter: Mutter und Sohn vor Gericht

Zusammen mit ihrem Sohn soll eine 34-Jährige aus der Ukraine ihren Freund geschlagen, getreten und sexuell missbraucht haben. Der Mann starb an seinen Verletzungen. Die Frau bestreitet jegliche Vorwürfe.

Schläge, Demütigungen, schließlich tödliche Folter. Davon geht die Anklage in einem Prozess gegen eine 38-jährige Frau aus. Erstes Opfer sei ihr Ehemann gewesen, der bei Übergriffen vor zwei Jahren blutende Wunden und Hämatome erlitten habe. Genau vor einem Jahr starb dann ihr 34-jähriger Freund in der Wohnung der Angeklagten. Er war „die Liebe ihres Lebens“, hieß es am Rande des Prozesses. Die Ermittler glauben, dass sie den Ukrainer gemeinsam mit ihrem mitangeklagten Sohn zu Tode folterte.

Larissa Y. stammt aus der Ukraine. Sie und ihr 17-jähriger Sohn leben seit mehr als fünf Jahren in Berlin. Die Mutter soll zunächst in einem Bordell gearbeitet und dann die Leitung des Etablissements in Friedrichshain übernommen haben. Zuvor war wohl ihr 52-jähriger Mann der Chef. Als es in der Ehe kriselte, soll 2008 ihr langjähriger Freund aus der Ukraine wieder aufgetaucht sein. Er starb wenige Tage später. Den Ermittlungen zufolge wurde er gewürgt, geschlagen und getreten, schließlich sexuell missbraucht.

Mutter und Sohn sitzen seit Mai in Untersuchungshaft. Larissa Y. soll jegliche Vorwürfe bestritten haben. Ihr Landsmann sei mit zahlreichen Verletzungen nach Hause gekommen, sie wisse nicht, was geschehen war. Die Staatsanwaltschaft geht von Totschlag sowie Körperverletzung aus. Aufgrund von Befangenheitsanträgen gegen die Richter kam es noch nicht zur Verlesung der Anklage. Der Prozess geht am Mittwoch weiter.

Kerstin Gehrke

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