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Prozessbeginn: Mutmaßlicher Balkon-Schubser vor Gericht

Der Angeklagte, der nach einem Nachbarschaftsstreit einen Mann vom Balkon gestoßen haben soll, bestreitet den Tötungsversuch. Er habe das Opfer sogar retten wollen.

Ein Hausmeister muss sich seit Montag wegen versuchten Totschlags vor dem Berliner Landgericht verantworten. Der 47-jähriger Mann ist angeklagt, im August 2008 den Freund seiner Nachbarin vom Balkon einer Tempelhofer Wohnung gestoßen zu haben. Der Sturz aus dem dritten Stock wurde von einem Gebüsch abgefedert, das 37-jährige Opfer erlitt leichte Verletzungen.

Im Prozess bestritt der Angeklagte, den Mann vom Balkon gestoßen zu haben. Seinen Angaben zufolge hatte sich der 37-Jährige in einem "aggressiven Ton" über zu laute Musik beschwert. Er habe darauf erwidert, dass er ihm nichts zu sagen habe, weil er nicht in dem Haus wohne, sagte der 47-Jährige. "Auf einmal stand der auf der Balkonbrüstung", fügte der Angeklagte hinzu. Er habe den Mann noch festhalten wollen, doch dieser sei runter gefallen.

Der 47-Jährige räumte ein, dass der Vorfall "in der Hektik" anders ausgesehen haben könnte. Zwei damals anwesende Freunde des Hausmeisters hatten ausgesagt, dass der Angeklagte das Opfer geschubst habe. Der 37-Jährige kann sich eigenen Angaben zufolge kaum an das Geschehen erinnern, weil er betrunken war. Bei ihm war ein Blutalkoholwert von 2,7 Promille gemessen worden. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt. (mas/ddp)

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