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Rechtsextremismus: Erneut Nazi-Gegner in Neukölln angegriffen

Erneut ist im Berliner Süden ein Nazi–Gegner angegriffen worden. Rechtsextreme Schläger verletzten ein 17-jähriges Mitglied der "Falken".

In der Nacht zu Freitag wurde ein 17-jähriges Mitglied der sozialistischen Jugendorganisation "Falken" von rechtsextremen Schlägern verletzt. Der Verletzte erstattete Anzeige und soll nach Falken-Angaben an einer Gehirnerschütterung, Prellungen und eingeschränkter Sehfähigkeit ist leiden.

Der Berliner SPD-Vorsitzende Jan Stöß erklärte: „Das ist jetzt der dritte rechtsextreme Anschlag innerhalb von wenigen Tagen. Wir machen uns sehr große Sorgen um unsere Genossinnen und Genossen.“ Der Neuköllner SPD-Chef Fritz Felgentreu forderte, dass sich die Öffentlichkeit mit den Opfern von Neonazis solidarisiere.

Erst in der Nacht zu Mittwoch wurden Scheiben der Wohnhauses des Bezirkspolitikers Hans Erxleben (Linke) im nahen Adlershof durch Steinwürfe zerstört. Die Angreifer zündeten außerdem Böller in seinem Briefkasten. Erxleben ist in Treptow seit Jahren in Bündnissen gegen Rechtsextremismus aktiv. Ebenfalls in der Nacht zu Mittwoch wurde erneut das örtliche Büro der SPD-Jugendorganisation Jusos in Oberschöneweide angegriffen – zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage.

Erst vor zwei Wochen ist ein junger Mann beim Entfernen von NPD-Plakaten in Johannisthal von einem vermummten Neonazi geschlagen worden. Einen Tag später griffen Rechtsextreme in der Nähe einige Jusos beim Verteilen von Flugblättern an. Zuvor war auf das Treptower Wohnhaus des Berliner Juso-Vizechefs Nico Schmolke einen Anschlag verübt worden. Auch dabei warfen Unbekannte eine Scheibe ein und sprengten den Briefkasten.

Vergangenes Jahr war in Britz ein Brandanschlag auf das Anton-Schmaus-Haus der sozialistischen Jugendorganisation Falken verübt worden. In Justizkreisen wird davon ausgegangen, dass es sich bei den Tätern um eine Clique junger Neonazis aus Johannisthal und Rudow handelt. Sie gehören in der rechtsradikalen Szene der Stadt zu den dominierenden Aktivisten. In allen Fällen ermittelt der Staatsschutz.

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