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Routenplanung: Linke Szene diskutiert über 1.-Mai-Demo

Die Veranstalter der krawallträchtigen "18-Uhr-Demo" am 1. Mai wollen von Kreuzberg erstmals nach Neukölln ziehen und die Veranstaltung dort enden lassen. Ein Teil der linken Szene sieht darin eine strategische Fehlentscheidung.

Der 1. Mai rückt näher, und die linke Internetseite „indymedia“ hat am Montag schon mal Demonstrationsrouten veröffentlicht. Diskutiert wird in der linken Szene vor allem über die Route der krawallträchtigen „18-Uhr-Demo“. Die Veranstalter wollen von Kreuzberg erstmals nach Neukölln ziehen und die Veranstaltung dort enden lassen. „Das fällt mit dem Interesse der Polizei durchaus zusammen“, heißt es nun kritisch bei indymedia. In den vergangenen Jahren waren Steine geflogen, weil die Randalierer bei ihrem Marsch ausreichend Publikum und damit Deckung hatten. Diese Öffentlichkeit fehle, wenn die Demonstration in Neukölln ende, so die Argumentation gewaltbereiter Linksextremisten, die Anmeldung nach Neukölln sei deshalb „strategisch falsch“. Wie berichtet, will die Polizei auf jeden Fall verhindern, dass Demonstranten durch das traditionelle Myfest des Bezirks ziehen.

Bereits am kommenden Sonnabend, 9. April, wird zur Teilnahme an einer Kundgebung in der Friedrichshainer Liebigstraße aufgerufen. Die Polizei hatte das linke Szeneobjekt „Liebig 14“ am 2. Februar geräumt, anschließend gab es zahlreiche Sachbeschädigungen durch Randalierer. Die Kundgebung steht unter dem Motto „Hausprojekte statt Luxuslofts, billige Mieten statt Räumungen“. Das Thema Gentrifizierung soll in diesem Jahr im Mittelpunkt des 1. Mai stehen, heißt es auf zahlreichen Internetseiten.

Unterdessen steigt die Zahl der linksextremistischen Gewalttaten wieder an. Am Wochenende wurden in der Rigaer Straße in Friedrichshain Steine auf ein Polizeiauto geworfen. An der Admiralbrücke in Kreuzberg wurden Polizisten attackiert, die einen Straftäter festgenommen hatten.

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