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Schlägerei in der Oranienburger Straße: Anwesende Polizisten sollen nicht eingegriffen haben

Nach einer brutalen Schlägerei in der Oranienburger Straße ermittelt die Polizei jetzt in den eigenen Reihen wegen unterlassener Hilfeleistung.

Die anwesenden Polizisten hätten nicht eingegriffen, als ein 28-Jähriger einem auf dem Boden liegenden Mann auf den Kopf sprang. In der Nacht zu Dienstag waren zwei 26 und 28 Jahre alte Männer mit einer Gruppe aus fünf Personen in der Oranienburger Straße in Streit geraten. Bei der Schlägerei sprang ein 28-jähriger Mann einem 33-Jährigen, der auf dem Boden lag, brutal auf den Kopf. Das Opfer kam mit Schädelbasisbruch ins Krankenhaus, war aber nicht in Lebensgefahr.

Nach eigenen Angaben brachten zwei Polizisten, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Jüdische Synagoge bewachten, die Situation unter Kontrolle. Sie sollen die Angreifer bis zum Eintreffen alarmierter Funkwagen festgehalten haben.

Ein Zeuge gab hingegen bei der Polizei an, dass die Wachpolizisten dem Opfer nicht zu Hilfe gekommen seien, wie ein Polizeisprecher am Donnerstag mitteilte. Ein weiterer Augenzeuge bestätigte diese Darstellung. Seinen Schilderungen zufolge haben die beiden Wachpolizisten weder Verstärkung noch einen Krankenwagen gerufen. Sondern er selbst habe den Schläger gemeinsam mit einem Kommilitonen gestellt.

„Wir nehmen das ernst und prüfen die Vorwürfe wegen unterlassener Hilfeleistung“, sagte ein Polizeisprecher. Das Landeskriminalamt ermittelt. Gegen den 28-jährigen Tatverdächtigen wurde am Mittwoch ein Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen.

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