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Commerzbank

© El-Ghussein

Schöneberg: Bankzentrale durch Bombendrohung lahmgelegt

Die Commerzbank in der Potsdamer Straße wurde am Mittwoch wegen eines verdächtigen Koffers geräumt. Die Kreuzung Ecke Bülowstraße war stundenlang gesperrt. Inzwischen gab die Polizei Entwarnung.

Wegen eines  Bombenalarms war  am Mittwoch für mehrere Stunden die Kreuzung Potsdamer und die Bülowstraße in Schöneberg lahmgelegt. Auslöser  war ein verdächtiger Koffer im Schalterraum der Berlin-Brandenburg-Zentrale der Commerzbank an der Potsdamer Straße. Außerdem ging ein Drohanruf bei der Bank ein, wie die Polizei  bestätigte.

Wie Mitarbeiter berichteten, wurde im Selbstbedienungsbereich der Bank gegen kurz vor zwölf Uhr mittags ein Aluminiumkoffer entdeckt, der neben dem Kontoauszugsdrucker stand. Daraus soll ein Stück Draht herausgeragt haben. Außerdem lag Mitarbeitern zufolge eine Handytasche auf dem Koffer. Angestellte riefen den Sicherheitsdienst der Bank. Wenige Minuten später wurde der hausinterne Alarm ausgelöst, der den Mitarbeitern signalisierte, das Gebäude zu verlassen.

Die Polizei sperrte die Potsdamer Straße zur Bülowstraße hin und kurz vor der Kurfürstenstraße vollständig ab. Neben den rund 600 Bankmitarbeitern wurden auch die Beschäftigten von Restaurants und Läden neben der Bank von der Polizei aufgefordert, ihre Arbeitsplätze vorübergehend zu räumen.

Dutzende von ihnen verfolgten zusammen mit anderen Schaulustigen, wie um kurz nach zwölf Uhr ein für Bombenentschärfungen zuständiges Spezialteam der Polizei mit einem weißen Kastenwagen vorfuhr. Gegen kurz nach 13 Uhr sprach sich unter den Zuschauern herum: Die Bombe war eine überzeugend aussehende Attrappe, die Experten der Polizei haben sie gesprengt.

"Vielleicht war's einer von der Dresdner Bank?"

Zurück ins Gebäude durften die Mitarbeiter aber bis auf weiteres nicht mehr: Der anonyme Drohanrufer hatte davon gesprochen, dass in dem Gebäude eine Bombe hochgehen könne – also durchsuchten Sprengstoffexperten der Polizei den fünfstöckigen Komplex, der sich in der parallel liegenden Steinmetzstraße fortsetzt. Ein Sprecher der Polizei erklärte am Nachmittag, 120 Beamte hätten das Gebäude mit Spürhunden durchsucht, aber nichts mehr gefunden.

Über die möglichen Hintergründe der Drohung kursierten gestern viele Spekulationen unter den wartenden Mitarbeitern der Bank. Einer wollte gehört haben, dass es einen ähnlichen Alarm zeitgleich in der Deutschlandzentrale der Commerzbank in Frankfurt am Main gegeben habe. Dies wurde jedoch von einem Sprecher der Frankfurter Zentrale als unzutreffendes Gerücht zurückgewiesen.

Ein anderer Commerzbank-Mitarbeiter sprach halbernst von einem möglichen Zusammenhang mit der kürzlich besiegelten Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank, wegen derer viele Mitarbeiter der Dresdner Bank um ihre Arbeitsplätze bangen. „Vielleicht war’s einer von denen“, sagte der Commerzbank-Mann mit bitterem Lachen.

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