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Vor der kroatischen Botschaft in Berlin wurde ein Handgranate gefunden und abtransportiert.

© dpa

Schöneberg: Handgranate vor kroatischer Botschaft gefunden

Eine Mitarbeiterin der kroatischen Botschaft in Schöneberg hat ein Paket mit einer Handgranate gefunden. Die Polizei sieht einem Zusammenhang mit dem bevorstehenden Staatsbesuch des kroatischen Präsidenten.

Zwei Tage vor dem Staatsbesuch des kroatischen Präsidenten Ivo Josipovic ist in der kroatischen Botschaft in Berlin am Montag ein Paket mit einer Handgranate eingegangen. Eine Mitarbeiterin hatte das Paket gegen 13 Uhr geöffnet und neben der Granate ein auf Kroatisch verfasstes Schreiben gefunden. Sie trug das Paket noch auf die Ahornstraße – eine ruhige Sackgasse an der Schöneberger Einemstraße – und informierte die Polizei. Diese sperrte die Straße ab, ein Entschärferteam des Landeskriminalamtes begutachtete die Granate und brachte sie dann zum Sprengplatz der Polizei im Grunewald. Dass die Frau die Handgranate noch auf die Straße gebracht habe, bezeichnete die Polizei als falsch und gefährlich.

Der polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt hat die Ermittlungen wegen des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und wegen Störung des öffentlichen Friedens übernommen. Zum Inhalt des Schreibens gab es keine Angaben. Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass das Paket mit dem bevorstehenden Besuch in Deutschland zusammenhängt. Josipovic wird am morgigen Mittwoch in Berlin erwartet. An diesem Tag wird er von Bundestagspräsident Norbert Lammert empfangen, am Donnerstag von Bundespräsident Christian Wulff in Schloss Bellevue und von Angela Merkel am Nachmittag im Kanzleramt. Auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit wird sich am Donnerstag mit dem Präsidenten treffen.

Im Mittelpunkt der Gespräche stehen nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert die Beziehungen zwischen beiden Ländern, regionalpolitische Fragen des westlichen Balkans sowie die EU-Beitrittsverhandlungen mit Kroatien. Dem Vernehmen nach wird jetzt intensiv geprüft, ob die Sicherheitsmaßnahmen für diesen Besuch nach dieser offensichtlichen Drohung verschärft werden müssen.

In den vergangenen Monaten sind weltweit eine Reihe von Anschlägen mit Paketbomben verübt worden. Anfang November hatten selbst ernannte griechische „Feuerzellen“ mit einer Serie von Sprengstoffbriefen Angst und Schrecken verbreitet. Die Bombenpäckchen waren an mehrere ausländische Botschaften in Athen gerichtet. Eine Paketbombe, die an Bundeskanzlerin Merkel adressiert war, schaffte es bis in die Poststelle des Kanzleramts, wo der Sprengsatz entschärft werden konnte. Kurz vor Weihnachten wurden in Rom bei Explosionen von ähnlich präparierten Bombenpaketen zwei Angestellte der Schweizer und der chilenischen Botschaft verletzt. Bundesaußenminister Guido Westerwelle teilte mit, dass „Deutschland alles tun werde, um den Schutz und die Sicherheit ausländischer Missionen zu gewährleisten“.

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