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Schüsse vom Balkon: Automechaniker bestritt vor Gericht Mordversuch

Eine Schramme am ausgeliehenen Auto führte zu einem Streit, in dem am Ende drei Schüsse fielen. Automechaniker Fevzi O. stand mit einer Pistole auf seinem Balkon am Britzer Damm und drückte ab.

Er soll auf seinen Bekannten Yakup K. gefeuert haben. Diesen Vorwurf aber bestritt er am Montag im Prozess wegen Mordversuchs: „Ich habe nicht auf den Mann gezielt, ich habe auf die Hauswand geschossen, um ihn einzuschüchtern.“

Der 52-jährige O. und der 69-jährige K. sind alte Bekannte. Der Automechaniker hatte einmal den Wagen von Estrichleger K. repariert. Sie hatten sich Monate vor der Tat zufällig getroffen. Sie tranken Kaffee, dann lieh sich Fevzi O. das Auto seines Kunden für eine Fahrt nach Bremen. Hinterher habe K. behauptet, der Wagen sei beschädigt. Die Schramme sei zwar nicht bei ihm entstanden, doch er habe die Reparatur übernommen, sagte der Angeklagte. „Zur Vermeidung von Streit.“ Nach Version des Angeklagten verlangte sein einstiger Kunde ab April plötzlich 5000 Euro für einen Unfall, den es nie gegeben habe. Wiederholt sei er von K. massiv bedroht und beleidigt worden. Als der Kontrahent am Morgen des 4. Mai vor dem Haus stand und lauthals schimpfte, habe er zeigen wollen, dass er „ein solches Verhalten nicht länger akzeptiert“. Er habe ihm die Pistole erst gezeigt und dann vom Balkon seiner im vierten Stock gelegenen Wohnung geschossen. „Ich wollte aber nicht treffen.“

Aus Sicht der Ermittler aber blieb der 69-Jährige nur aufgrund des ungünstigen Schusswinkels unverletzt. „Ich sah ihn auf dem Balkon, bin sofort hinter eine Mauer“, sagte er. Angeblich hatte er O. nie wegen Zahlungen bedrängt. Seine SMS, die dem Gericht vorliegen, lasen sich jedoch anders. Der Prozess wird am Montag fortgesetzt.

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