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Sicherheit im Nahverkehr: "Das sind keine BVG-Rambos"

Die BVG reagiert jetzt auf die Überfallwelle auf Busfahrer und Fahrgäste in Berlin: Mitarbeiter der BVG sollen zusammen mit Polizisten auf Streife gehen. Dadurch würde das "subjektive Sicherheitsgefühl" erhöht.

Nach den erneuten Gewalttaten in Bussen und Bahnen wollen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) das Sicherheitspersonal um bis zu 1000 Stellen aufstocken. Um eine spürbare Verbesserung zu erreichen, sei eine dreistellige Zahl an Mitarbeitern notwendig, sagte der BVG-Betriebsvorstand Thomas Necker im RBB-Inforadio. Gedacht sei an den Einsatz von Langzeitarbeitslosen, in Bussen und Bahnen. Nur eine sichtbare Präsenz von Mitarbeitern in Fahrzeugen, an Haltestellen und auf Bahnhöfen sei wirksam. "Jeder Sicherheitsfall bei uns ist einer zu viel", sagte Necker. Jedoch bezweifelte er, dass mit mehr Personal jeder Vorfall verhindert werden könne.

Eine Bewaffnung der Bus- und Bahnfahrer etwa mit Pfefferspray zur Verteidigung schloss Necker grundsätzlich aus. Dies würde nur zu einer Eskalation und zu einer weiteren Gefährdung der Fahrer führen. Als sinnvoll bezeichnete der BVG-Vorstand dagegen den Einsatz von Doppelstreifen aus BVG-Mitarbeitern und Polizeibeamten. "Wenn es die Personal- und Kostensituation der Berliner Polizei zulässt, sind wir die ersten, die hier mitmachen", sagte Necker. "Dadurch wird das subjektive Sicherheitsgefühl erhöht", erklärte BVG-Sprecher Klaus Wazlak.

"Das sind keine BVG-Rambos", betonte Wazlak. Sie sollten bei Gewalttaten nicht einschreiten, sondern per Handy Hilfe holen. Den Angaben zufolge wird das Projekt aus einem Programm des Bundes und der EU finanziert. Nach dem Willen der BVG sollen die Kräfte "so schnell wie möglich" einsatzbereit sein.

BVG-Fahrer wollen Runden Tisch

Unterdessen startete bei der BVG eine Unterschriftensammlung zum Thema Gewalt in Bussen und Bahnen. Darin fordern die Beschäftigten einen "Runden Tisch", an dem der Senat, die Unternehmensleitung und die Arbeitnehmervertreter gemeinsam nach Lösungen suchen, wie die "Berliner Zeitung" berichtete.

In den vergangenen Tagen war es wiederholt zu Übergriffen auf BVG-Mitarbeiter und Fahrgäste gekommen. In der Nacht zum Sonntag wurde in Kreuzberg ein 34 Jahre alter Busfahrer durch einen Messerstich schwer verletzt. Am Samstagnachmittag war ein 44-jähriger Fahrgast in einer U-Bahn von einem bislang Unbekannten bewusstlos getreten worden. In der vergangenen Woche hatte ein Passagier in Mitte einen Busfahrer während der Fahrt bewusstlos geschlagen. (ae/iba/ddp/dpa)

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