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Sprengstoffanschlag: Bombenleger von Rudow - der Prozess hat begonnen

Vor neun Monaten hat ein Sprengstoffanschlag den Arm der 13-jährigen Charlyn zerfetzt. Heute hat vor dem Berliner Landgericht der Prozess gegen den mutmaßlichen Bombenleger mit zweistündiger Verspätung begonnen.

Knapp zwei Stunden später als ursprünglich geplant hat am Mittwochvormittag der Prozess um den Bombenanschlag von Rudow begonnen. Ein Schöffe hatte sich nach Angaben einer Sprecherin des Landgerichts verspätet. Dem 33-jährigen Mann wirft die Anklage zweifachen versuchten Mord und das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion vor. Im November vergangenen Jahres soll der Angeklagte aus Rache zwei selbst gebaute Sprengsätze im und vor dem Wohnhaus der Familie seiner Stiefschwester in Rudow platziert haben, um sie zu töten.

Eine Bombe war in einem Umschlag im Hausbriefkasten deponiert. Als die damals zwölfjährige Nichte des Mannes die Post herausnehmen wollte, explodierte der Sprengsatz und zerfetzte den Arm des Mädchens. Der Anklage nach galt der Anschlag den Eltern des Kindes. Sein Arm konnte zwar nach mehreren Operationen gerettet werden, die Schülerin kann ihn aber nur noch eingeschränkt bewegen. Eine zweite Sprengfalle war in einer Konservendose versteckt auf einem Autodach platziert. Laut Anklage ist sie nur «durch einen glücklichen Umstand» nicht detoniert.

Nach einer der größten Fahndungsaktionen der Berliner Polizei in den vergangenen Jahren wurde der mutmaßliche Bomberleger nach elf Tagen Flucht am 6. Dezember 2008 im Ostbahnhof gefasst. Bis dahin hatte er sich in einer Hütte im Wald am Rande der Stadt versteckt. (ae//ddp)

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