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Tod im Tunnel: Wachmann verurteilt

Fahrgäste sahen, wie ein Mann in den U-Bahn-Tunnel lief. Sie alarmierten eine Gruppe von Sicherheitsmitarbeitern, die hinter der Fahrerkabine des Zuges standen, der in Kürze abfahren sollte. Die Wachmänner aber sahen nichts und blieben untätig.

Zwei Jahre nach dem Tod des 42-Jährigen wurde einer der Angestellten einer Security-Firma, die im Auftrag der BVG unterwegs waren, der fahrlässigen Tötung schuldig gesprochen. Gegen den 54-Jährigen ergingen sechs Monate Haft auf Bewährung. Am Abend des 21. April 2008 in einem Zug der U 9. Am Nauener Platz hatten sich laut einer Zeugin zwei Frauen an die Sicherheitsleute gewandt. „Da ist gerade ein Mann mit Hund in den Tunnel gelaufen“, warnten sie. Einer der Uniformierten habe „seinen Kopf rausgesteckt und in den Tunnel gesehen“, erinnerte sich die Zeugin. „Da ist doch nichts“, habe er erklärt. Die Türen schlossen sich. Klaus B., der unter Drogen stand und seinem Hund nachgelaufen war, wurde überrollt. Er habe die Situation leider nicht so gefährlich eingeschätzt, meinte der Angeklagte.

Immer wieder gibt es Unfälle in U-Bahn-Tunneln. Erst in der Nacht zu Donnerstag erlitt ein 29-Jähriger schwere Verletzungen im U-Bahnhof Bismarckstraße in Charlottenburg. Der Betrunkene kletterte gegen 1.20 Uhr in das Gleisbett, um einen Zug zu erreichen, und geriet dabei an die Stromschiene. Der in der entgegengesetzten Fahrtrichtung wartende Zug bemerkte den im Gleisbett liegenden Mann nicht und streifte ihn beim Anfahren. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht. K.G./ jra

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