zum Hauptinhalt
Update

Tödliche Attacke auf Jonny K.: Zurück aus der Türkei: Onur U. stellt sich den Berliner Behörden

Sechs Monate nach der tödlichen Attacke auf Jonny K. ist der Haupttatverdächtige Onur U. in Berlin gelandet. Sein Anwalt hat ihn aus der Türkei zurück nach Deutschland geholt.

Wie der Anwalt des 19-jährigen Tatverdächtigen Onur U. dem Tagesspiegel am Telefon sagte, seien beide gegen frühen Nachmittag in einer Maschine aus Izmir/Türkei am Flughafen Tegel gelandet. "Wir fahren jetzt zum Strafgericht nach Moabit", sagte der Anwalt, dort werde der europäische Haftbefehl vollstreckt. Onur U. gilt als Haupttatverdächtiger im Fall Jonny K.: Der 20-Jährige war am 14. Oktober von sechs jungen Männern am Alexanderplatz so brutal zusammengeschlagen worden, dass er wenig später an den Folgen seiner Verletzung im Krankenhaus starb. Onur U., welcher sowohl die deutsche als auch die türkische Staatsangehörigkeit besitzt, setzte sich im Oktober 2012 in die Türkei ab. Ein Festnahme- und Auslieferungsersuch der Berliner Justiz blieb zunächst erfolglos.

Auf Wunsch von Justizsenator Thomas Heilmann drückte auch Kanzlerin Merkel während ihrer Türkei-Reise im Februar gegenüber dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan ihr Unverständnis aus, dass sich der Verdächtige unbehelligt in der Türkei aufhalten könne. Erst daraufhin begannen die Ermittlungen seitens der türkischen Behörden wegen vorsätzlichen Mordes und vorsätzlicher Körperverletzung gegen Onur U.

Heilmann äußerte sich bereits zur erfolgreichen Festnahme: „Unser Aufwand hat sich gelohnt! Ich freue mich, dass sich nun auch der sechste Verdächtige für diese abscheuliche Tat vor einem deutschen Gericht verantworten muss." Dies sei auch ein wichtiges Signal an die Opfer von Straftaten: Die Justiz lasse nicht locker, bis die Verantwortlichen gefunden worden seien. Heilmann weiter: "Ich hoffe jetzt, dass das Gericht das Verfahren gegen Onur U. mit dem bereits anhängigen Verfahren gegen die übrigen Tatverdächtigen verbinden kann, so dass demnächst allen Tatverdächtigen gemeinsam der Prozess gemacht werden kann.“

Der Prozess gegen die bislang fünf Angeklagten beginnt am 13. Mai.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false