Tötung einer Frau in Hellersdorf: Sexualmörder wurde von Fahndern bereits gesucht

Er galt als notorischer Vergewaltiger und saß deshalb jahrelang im Gefängnis. Ein 54-Jähriger stellte sich am Dienstag bei der Polizei und gab zu, in einer Hellersdorfer Wohnung seine 49-jährige Bekannte getötet zu haben. Doch dass er unter Führungsaufsicht stand, wusste sein Opfer offenbar nicht. „Grundsätzlich weiß das Umfeld einer Person nicht, wenn diese unter Führungsaufsicht steht. Es gibt keine generelle Information darüber“, sagt Justizsprecher Arnd Bödeker.

Dies ließe der Datenschutz nicht zu, zudem habe jemand, der seine Strafe verbüßt habe, auch Persönlichkeitsrechte. Ausnahmen gäbe es in Einzelfällen: Beispielsweise, wenn ein Kontaktverbot angewiesen würde. „Dann muss die andere Person natürlich wissen, warum dieses auferlegt wurde“, erklärt Bödeker.

Der 54-Jährige, der nun wieder in Haft sitzt, soll die 49-jährige Frau bei einem Trinkgelage zur Befriedigung seines Geschlechtstriebs erschlagen haben. Zuletzt wurde er im Jahr 2000 wegen Vergewaltigung verurteilt. Weil er nach der Entlassung weiterhin als gefährlich galt, stellte ein Richter ihn unter Führungsaufsicht – für fünf Jahre. Anfang Januar dieses Jahres hätte sie geendet. Er musste sich regelmäßig bei einem Bewährungshelfer melden und Auflagen befolgen.

„Das ist keine Rundum-Bewachung“, betonte Bödeker. Nachdem das die ersten Jahre „gut geklappt“ habe, meldete sich der Mann Ende 2010 nicht mehr. Da ein solcher Verstoß wieder eine Straftat darstellt, erging wieder Haftbefehl gegen ihn. Doch der 54-Jährige erschien nicht zum Haftantritt – er war untergetaucht. „Die zuständige Stelle beim Landeskriminalamt hat nach ihm gefahndet“, sagt Bödeker. Doch zu spät für Ramona M. Noch bevor die Fahnder ihn fassen konnten, vergewaltigte und tötete der Mann seine Bekannte in der Wohnung ihres Freundes.