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Urteil: 20-Jährige muss für Angriff auf Angolaner in Haft

Eine 20-jährige Berlinerin hat Anfang März einen Afrikaner vor eine S-Bahn gestoßen. Jetzt wurde sie zu drei Jahren und sechs Monaten Jugendstrafe wegen versuchten Totschlags verurteilt.

Nach einem Angriff auf einen Afrikaner auf dem S-Bahnhof Frankfurter Allee ist eine 20-jährige Neuköllnerin zu einer Jugendstrafe von drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Die Richter sprachen Jacqueline A. des versuchten Totschlags schuldig. Sie hatte den 19-jährigen Angolaner am 2. März als „Nigger“ beschimpft und ins Gleisbett gestoßen. Passanten hatten ihn in letzter Minute vor einem Zug gerettet.

Anders als die Staatsanwaltschaft, die von einem Mordversuch ausgegangen war, sahen die Richter eine rassistisch motivierte Tat nicht als erwiesen an. Die Angeklagte sei bis dahin nie ausländerfeindlich aufgefallen. „Sie fühlte sich durch seinen Blick gestört“, hieß es im Urteil. Jacqueline A. hatte den Stoß eingeräumt, dabei aber beteuert, dass die Hautfarbe keine Rolle gespielt habe. An jenem Morgen sei sie stark angetrunken gewesen und habe sich mit ihrem Ex-Freund gestritten. Als sie den ihr fremden Afrikaner bemerkte, habe sie sich angestarrt gefühlt und sei ausgerastet. Im Prozess erklärte sie sich bereit, dem Lehrling 1500 Euro Schmerzensgeld zu zahlen. K.G.

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