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Urteil: 79-Jährige wegen tödlichen Autounfalls verurteilt

15 Monate nach einem tödlichen Unfall in Steglitz ist eine Autofahrerin verurteilt worden. Die Rentnerin hatte einen 84-jährigen Fußgänger übersehen, der ohne nach links oder rechts zu schauen über die Drakestraße lief.

Die 79-jährige Autofahrerin nahm in der regnerischen Nacht den 84-jährigen Fußgänger nicht wahr: 15 Monate einem tödlichen Unfall in Steglitz saß die agile Rentnerin und freiberufliche Tanzlehrerin vor einem Verkehrsgericht. Es treffe sie keine Schuld, ließ sie über ihren Verteidiger erklären. „Das tragische Ereignis war für sie unvermeidbar“, sagte er. Doch zwei andere Autofahrer hatten den Mann auf der Straße gesehen.  

„Der Herr mit Krückstock schaute nicht nach links und nicht nach rechts, als er über die Straße wollte“, beschrieb ein 74-jähriger Taxifahrer. „Ich ging auf die Bremse.“ Drei Meter vor dem unaufmerksamen Fußgänger auf der Drakestraße stoppte das Taxi. Die Rentnerin im Gegenverkehr aber bekam nichts davon mit. Der Autofahrer hinter ihr sah das Unheil kommen. „Ich bemerkte den Mann, als er die Straße betrat, sie aber bremste nicht“, erinnerte sich der 38-jährige Zeuge.

Vier Tage nach dem Zusammenstoß am 19. Juni 2012 erlag der Rentner seinen Verletzungen. Laut Gutachter hätte ihn die Autofahrerin sehen müssen. „Ob sie abgelenkt oder müde war, hat sie leider nicht verraten“, sagte der Ankläger. Die Angeklagte habe nicht aufgepasst, es liege aber erhebliche Mitschuld des Opfers vor, hieß es im Urteil. Wegen fahrlässiger Tötung ergingen 5400 Euro Strafe (90 Tagessätze zu je 60 Euro).

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