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Urteil: Vier Jahre Haft für Überfallserie auf gebrechliche Frauen

Weil er drogenabhängig war, überfiel ein 23-Jähriger im vergangenen Jahr sieben gehbehinderte Frauen. Von der Beute wollte er seine Sucht finanzieren. Nun muss der junge Mann für vier Jahre ins Gefängnis.

Ein 23-jähriger Mann ist am Mittwoch wegen Raubes, Diebstahls und Körperverletzung vom Berliner Landgericht zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Der angelernte Schweißer wurde schuldig gesprochen, im Oktober und November vorigen Jahres in Lichtenberg sieben meist gehbehinderten Frauen die Handtaschen geraubt zu haben.

Dabei hatte er sich mit seinem Fahrrad den Opfern von hinten genähert und ihnen die Tasche von der Schulter gerissen oder sie aus dem Korb des Rollators entwendet. In einem Fall hatte er ohne Beute fliehen müssen, weil die Frau ihre Tasche festhielt. Sie war dadurch gestürzt und hatte einen Ellenbogenbruch erlitten.

Sein Vorgehen sei "verachtenswert und feige", weil er sich "bewusst gebrechliche und schwache Opfer" dafür ausgesucht habe, hieß es im Urteil. Der Angeklagte sei jedoch kein "klassischer Gewalttäter" und habe niemanden verletzten wollen, sagte der Richter. Ihm sei es vielmehr darauf angekommen, "schnell und trickreich" die Handtaschen wegzuziehen. Er habe dabei unter dem "Druck der Sucht"gehandelt, um von der Beute Drogen kaufen zu können.

Das Gericht ging davon aus, dass der Angeklagte zur Tatzeit schwer drogenabhängig und daher vermindert schuldfähig war. Gegen den jungen Mann wurde daher auch die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet. Erheblich strafmildernd wurde sein umfassendes Geständnis gewertet. Kein Opfer hatte den Angeklagten wieder erkannt. (nal/ddp)

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