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Vergewaltigung in Lichtenberg: Polizei dementiert Zusammenhänge mit Taten in Halle

Ermittler in Sachsen-Anhalt mutmaßen, dass es einen Zusammenhang zwischen einem dort seit Jahren gesuchten Vergewaltiger und der Tat in Lichtenberg gibt. Die Berliner Polizei hat dies zurückgewiesen und bittet um Mithilfe.

Die Ermittlungen der Berliner Polizei im Fall des sexuellen Missbrauchs eines sechsjährigen Mädchens in Lichtenberg haben keine Erkenntnisse über Zusammenhänge mit Taten in anderen Bundesländern ergeben. Das sagte ein Sprecher der Berliner Polizei und reagierte damit auf einen Zeitungsbericht aus Sachsen-Anhalt. Die "Mitteldeutsche Zeitung" hatte berichtet, dass die Spur eines pädophilen Serien-Vergewaltigers, der in Halle mit einem Speicheltest gesucht wird, offenbar nach Berlin führe. "Unsere Ermittlungen führen uns nicht nach Halle", erklärte der Berliner Polizeisprecher.

Nach Informationen des Blattes sehen aber die halleschen Ermittler einen Zusammenhang zwischen dem Missbrauch der Sechsjährigen am Montag in Lichtenberg und den bisherigen acht Verbrechen des Mannes. Vorgehensweise und Täterbeschreibung sollen in allen Fällen stark übereinstimmen, heißt es weiter in dem Bericht.

In Halle sucht die Polizei-Sonderkommission "Schulweg" seit langem fieberhaft nach einem 30 bis 50 Jahre alten Mann, der seit 2001 insgesamt acht Mädchen auf dem Schulweg abgepasst und vergewaltigt hat. Wie die Zeitung berichtet, gehen die Ermittler davon aus, dass der gesuchte Serientäter jetzt in Berlin erneut zugeschlagen hat. Den Lebensmittelpunkt des Täters vermuten die Fahnder in Halle. Deshalb läuft dort derzeit der Speicheltest, bei dem bisher 5200 Männer eine Probe abgegeben haben.

Keine Zusammenhänge mit weiteren Taten

Nach Angaben der Berliner Polizei war die Sechsjährige in Lichtenberg am Montagnachmittag auf dem Weg von der Schule nach Hause, als ein Unbekannter sie ansprach und überredete, mit ihm in den Stadtpark zu gehen. Dort soll der Mann das Mädchen vergewaltigt haben. Eine Passantin entdeckte später das weinende Kind und alarmierte die Polizei. Bisher sind bei der Polizei 30 Zeugenhinweise eingegangen, wie der Sprecher sagte. Zusammenhänge mit anderen Taten sehe die Polizei derzeit nicht, unterstrich er.

Die Beamten suchen weiter nach Zeugen. Der Täter ist den Beschreibungen zufolge 30 bis 40 Jahre alt, hat kurze braune Haare und trug eine dunkelblaue Jacke, eine schwarze Hose und weiße Schuhe. Zudem hatte er eine Brille mit einem ovalen schwarzen Gestell auf.

Die Kriminalpolizei bittet Zeugen sich beim Landeskriminalamt in der Keithstraße 30 unter der Telefonnummer 4664 - 913401 oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden. (nim/ddp)

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