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Vorgetäuschte Gewinnspiele: Urteil wegen Abzocke in Millionenhöhe

Der Firmenchef eines Berliner Unternehmens bekam am Freitag eine Haftstrafe, zwei Mitarbeiter Bewährungsstrafen. Sie hatten mit vorgetäuschten Gewinnspielen vor allem Senioren abgezockt.

Im Prozess um vorgetäuschte Gewinnspiele in Millionenhöhe sind drei Männer wegen versuchten Betrugs verurteilt worden. Der 43 Jahre alte Firmenchef eines Berliner Unternehmens bekam am Freitag vom Landgericht Berlin eine Haftstrafe von drei Jahren und fünf Monaten, teilte ein Gerichtssprecher mit. Zwei Firmenmitarbeiter im Alter von 41 und 28 Jahren erhielten jeweils zwei Jahre Freiheitsstrafe auf Bewährung.
Von März 2009 bis April 2010 hatte das Unternehmen bundesweit vor allem Senioren mit Preisen im Wert von mehreren Millionen Euro gelockt. Den Menschen wurden etwa Häuser, Reisen und Autos versprochen. Monatlich zahlten die Kunden 39 bis 59 Euro an die Firma. Große Gewinne blieben aus - die Opfer wurden mit kleineren Preisen wie Spielekonsolen oder Fußballtrikots abgefunden.
Die Staatsanwaltschaft hatte insgesamt mehr als 294 700 Fälle ermittelt. Der entstandene Schaden liegt im siebenstelligen Bereich.
Die Männer wurden wegen versuchten Betruges verurteilt, weil nicht in jedem einzelnen Fall ein Betrug nachgewiesen werden konnte.
Die Berliner Firma arbeitete mit Callcentern zusammen. Diese warben um neue Kunden und übermittelten die Daten der Opfer an die Angeklagten. Von dort wurden Serienbriefe an Senioren verschickt. Das Geld der Kunden kassierten die Männer per Lastschrift.
Alle drei Angeklagte hatten im Prozess gestanden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Verteidiger können innerhalb einer Woche in Revision gehen. (dpa)

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