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Wilmersdorf: Gefährliche Pikrinsäure in Schule gefunden

Der Unterricht musste unterbrochen und Anwohner evakuiert werden: Etwa 200 Gramm der gefährlichen Pikrinsäure sind am Mittwoch im Chemielabor der Marie-Curie-Oberschule gefunden worden.

Im Chemielabor des Wilmersdorfer Marie-Curie-Gymnasium waren am Mittwochnachmittag Polizeitechniker im Einsatz: Ein Lehrer hatte dort gegen 16 Uhr in einem Behälter rund 200 Gramm Pikrinsäure entdeckt. Da diese Substanz in kristallisierter Form schwere Vergiftungen verursachen und außerdem explodieren kann, rief die Schulleitung sofort die Polizei. Experten stellten den Stoff sicher, um ihn später auf dem Sprengplatz der Polizei im Grunewald zu vernichten. Während des Einsatzes mussten rund 30 Schüler die Sporthalle verlassen, wo sie noch Unterricht hatten. Auch zwei benachbarte Mehrfamilienhäuser wurden geräumt. Weshalb die Säure in der Schule aufbewahrt wurde und in welchem Zustand sich der Fund befand, war bis Redaktionsschluss unklar. Möglicherweise gehöre die Substanz zu einem Altbestand, der schon lange nicht mehr im Unterricht eingesetzt werde, hieß es.

Pikrinsäure wurde früher als Explosivstoff zur Füllung von Granaten verwandt, später jedoch durch TNT ersetzt. Bereits die Aufnahme von ein bis zwei Gramm durch den Körper kann schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen. In flüssiger Form ist die Säure ungefährlich.

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