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Im vergangenen Jahr wurden in Brandenburg offiziell 5170 weibliche Gewaltopfer registiert.

© picture alliance / Maurizio Gamb

Zwei neue Fälle im Kreis Oder-Spree: Straftaten gegen Frauen nehmen in Brandenburg zu

Geschlagen, verletzt, gedemütigt: In der Polizeistatistik gibt es viele Fälle mit weiblichen Opfern. Erst am Wochenende gab es zwei Einsätze in Fürstenwalde.

Die Fälle von Körperverletzungen und sexueller Gewalt gegen Frauen in Brandenburg haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Das geht aus der Antwort des Sozialministeriums in Potsdam auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion hervor. Laut der polizeilichen Kriminalitätsstatistik wurden im vergangenen Jahr rund 5170 weibliche Opfer von Körperverletzungen registriert. Das waren 760 Betroffene mehr als 2013.

Die Straftaten wegen sexueller Übergriffe, Nötigung, Missbrauch und Vergewaltigung von Frauen nahmen im Berichtszeitraum von rund 440 auf 660 zu.

In beiden Statistiken ging es um Opfer ab 18 Jahren. Die Zahl der tödlichen Straftaten war laut einer anderen Antwort an die AfD-Fraktion in den zurückliegenden Jahren sehr unterschiedlich. 2010 gab es demzufolge 22 tote Frauen, 2018 waren es vier. Seit 2010 kam es laut Polizeistatistik zu 114 tödlichen Straftaten gegen Frauen.
Bei Körperverletzungen und Gewalt gegen Frauen wurde ganz überwiegend gegen deutsche Tatverdächtige ermittelt. Allerdings stieg der Anteil nichtdeutscher mutmaßlicher Täter seit 2013 kontinuierlich an. Unter den 114 Tatverdächtigen tödlicher Straftaten gegen Frauen, die sich in Brandenburg seit 2010 ereigneten, waren sechs aus dem Ausland.  

Aktuell rückte die Polizei in Fürstenwalde (Oder-Spree) zu zwei entsprechenden Einsätzen aus. In der Nordstraße hatte Samstagfrüh ein Mann seiner Lebensgefährtin mit seiner Bein-Prothese in den Magen getreten. Anschließend schlug er der Frau mit der Faust gegen den Kopf. Dadurch stürzte sie und verletzte sich am Oberschenkel, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

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Bei einer Befragung durch Polizisten gab er an, zuvor von seiner Partnerin geschlagen worden zu sein. Die Beamten nahmen von beiden Beteiligten jeweils eine Anzeige wegen Körperverletzung auf. Der Mann musste auf Anweisung der Polizei die Wohnung verlassen. Die verfügte Wohnungsverweisung gelte maximal zehn Tage, sagte ein Sprecher auf Anfrage.

Unter Alkoholeinfluss mit einer Vase geworfen

Am Samstagabend wurden Polizisten in die Waldemarstraße gerufen. Ein 56-Jähriger hatte eine Vase in Richtung seiner Ehefrau geworfen, sie jedoch nicht getroffen. Der Mann war den Angaben zufolge alkoholisiert und in einem psychisch labilen Zustand. Er wurde von einem Notarzt in ein Krankenhaus gebracht.

Die Beamten ermitteln nun wegen Körperverletzung. Auch in diesem Fall sprachen sie gegen den Beschuldigten eine Wohnungsverweisung aus. dpa

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