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Berlin: Polizei musste im Olympiastadion 55 Kilo Metallschrott vor Hertha-Spiel entfernen

Die Freude über den rechtzeitigen Einbau der Einzelsitze im Olympiastadion wurde kurz vor dem Hertha-Spiel am Mittwoch durch eine gefährliche Schlamperei getrübt. Bei dem Routine-Rundgang entdeckte die Polizei rund 55 Kilo Schrauben, Muttern und Bolzen, die durch das Montagepersonal zurückgelassen worden waren.

Die Freude über den rechtzeitigen Einbau der Einzelsitze im Olympiastadion wurde kurz vor dem Hertha-Spiel am Mittwoch durch eine gefährliche Schlamperei getrübt. Bei dem Routine-Rundgang entdeckte die Polizei rund 55 Kilo Schrauben, Muttern und Bolzen, die durch das Montagepersonal zurückgelassen worden waren. "Das wären schöne Wurfgeschosse gewesen", empörte sich der Leiter der Polizei-Direktion 2, Gerhard Kilian. Nur durch den Einsatz von 97 Polizisten sei es möglich gewesen, die Metallgegenstände rechtzeitig zu entfernen. Durch die Verzögerung konnten die Stadiontore erst mit einer Dreiviertelstunde Verzögerung geöffnet werden.

"Bei der angeblich stattgefundenen Übergabe des Stadions am Donnerstagvormittag können die Uefa-Vertreter nicht im Stadion gewesen sein, um die Bedingungen zu überprüfen", so Kilan: "Nach den Uefa-Richtlinien entscheidet der zuständige Polizeioffizier, ob er das Stadion für sicher erachtet. Wir klauben nicht noch einmal Schrott auf." Seine Einsatzkräfte seien empört, dass sich Politiker feiern lassen, weil auf ihren Einsatz hin das Olympiastadion umgebaut wurde, die Spieler erhielten horrende Gehälter, aber der kleine Polizist müsse dafür sorgen, dass die Spiele auch tatsächlich stattfinden können. Die Polizei überlegt, wem sie die Rechnung für den Mehraufaufwand zuschickt. Dieser belaufe sich auf mindestens 255,5-Mann-Stunden zu je 25 Mark.

In der Bauverwaltung wies man jedwede Zuständigkeit von sich. Die Arena sei von der Reinigungsfirma Alba gesäubert und von der Stadionverwaltung abgenommen worden. Außerdem habe es sich nur um eine "Handvoll Schrauben" gehandelt. Hertha-Sprecher Hansgeorg Felder wollte den Vorfall gestern nicht hochspielen, sagte aber: "Die Baustelle ist nicht ordnungsgemäß verlassen worden." Der sportpolitische Sprecher der Grünen, Dietmar Volk, gehörte zu den Wartenden vor dem Stadiontor. Er sprach von einer "Kraut und Rüben"-Organisation, die für den "dilettantischen Senat eine weitere hochnotpeinliche Stadionschlappe" bedeute.

weso

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