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Berlin: Polizei schiebt Serientäter in die Türkei ab Ermittlungsgruppe Ident überführte Mann, der sich als staatenlos ausgab

Ein 19-jähriger Serientäter ist gestern aus der Haftanstalt Tegel heraus in die Türkei abgeschoben worden. Er hatte sich als staatenloser Libanese ausgegeben.

Ein 19-jähriger Serientäter ist gestern aus der Haftanstalt Tegel heraus in die Türkei abgeschoben worden. Er hatte sich als staatenloser Libanese ausgegeben. Doch die „Gemeinsame Ermittlungsgruppe Ident“ beim Landeskriminalamt habe nach „langwierigen und aufwändigen Nachforschungen“ herausgefunden, dass der Mann türkischer Staatsangehöriger sei und einen falschen Namen trage, sagte Chef-Ermittler Markus Henninger.

Der junge Mann ist bei der Polizei mit mehr als 90 Straftaten als Tatverdächtiger registriert. Die Taten: schwerer Raub, räuberische Erpressung, gefährliche Körperverletzung. „Er hat scheinbar wahllos die Menschen auf der Straße mit dem Messer bedroht und beraubt“, sagte ein Polizeisprecher. Allein vom 9. Mai bis Mitte Oktober 1997 soll er 19 Gewalttaten begangen haben. Mehrere Jahre lang wurde er schon im Intensivtäterprogramm der Polizei geführt. Hier werden kriminelle Jugendliche erfasst, die zum Beispiel mehr als zehn Straftaten im Jahr begehen oder mehrere schwere Gewalttaten verübt haben. 1998 kam der junge Mann für zwei Jahre in den Maßregelvollzug. 2001 wurde er verurteilt zu zwei Jahren Jugendstrafe wegen schweren Raubes,wobei zwei vorherige Urteile wegen sexueller Nötigung und räuberischer Erpressung einbezogen wurden.

Die Behörden in der Türkei seien informiert über die Ankunft des Serientäters. „Er wird von der Flughafenpolizei in Empfang genommen werden. Was dann mit ihm passiert, geht uns nichts mehr an“, sagte Henninger. In den vergangenen drei Jahren wurden 14 Personen zur Heimreise gezwungen, darunter acht bei der Polizei als „Intensivtäter“ eingestufte Kriminelle.

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