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Berlin: Polizei sucht im ganzen Bundesgebiet nach Opfern

Festgenommener Lkw-Fahrer fuhr seit Anfang der 90er Jahre quer durch die Republikweso/fan Die Suche nach möglichen weiteren Opfern des Kraftfahrers Bernd K. zieht sich durch die gesamte Bundesrepublik.

Von Frank Jansen

Festgenommener Lkw-Fahrer fuhr seit Anfang der 90er Jahre quer durch die Republikweso/fan

Die Suche nach möglichen weiteren Opfern des Kraftfahrers Bernd K. zieht sich durch die gesamte Bundesrepublik. Überall werden die Akten über ungeklärte Gewalttaten an Frauen geprüft. Der 43-jährige Mann aus Pritzwalk hat, wie berichtet, gestanden, die 21-jährige Berlinern Ivonne Rywoldt vergewaltigt und ermordet zu haben. Auf das Konto des Täters geht auch der Mord an der 29 Jahre alten Elke Schmitt aus Neukölln im Dezember 1994. Außerdem gestand er die Vergewaltigung einer 35-jährigen Hamburgerin und die schwere Körperverletzung an einer 26-jährigen Frau im Juli vergangenen Jahres.

Die Polizei in Lübeck, die in diesen Fällen ermittelt, sucht nun in ganz Deutschland nach bisher ungeklärten Verbrechen, die der Mann begangen haben könnte. Seit Beginn der 90er Jahre war er als Lastwagenfahrer im gesamten Bundesgebiet unterwegs. Die Spuren seiner Taten könnte er überall hinterlassen haben. Die Lübecker Polizei bittet daher mögliche Opfer des Täters, die bisher noch keine Anzeige erstattet haben, sich zu melden. Als fast sicher gilt bisher, dass der geständige Mörder nichts mit dem Tod der Berliner Geschäftsfrau Maren Graalfs zu tun hat. Ihre enthauptete Leiche wurde Ende März 1997 nahe der Autobahnabfahrt Ludwigslust gefunden, ihr Wagen Wochen später in Hamburg entdeckt. Die zuständige Berliner Mordkommission hält eine Verbindung des Mordes an Graalfs mit den Taten des 43-Jährigen für wenig wahrscheinlich. Die Fahnder vermuten, dass die Geschäftsfrau bereits in Berlin getötet worden war.

Außer den Morden an den Berlinerinnen Elke Schmitt und Ivonne Rywoldt gab der Lastwagenfahrer noch zu, eine 26-jährige Hamburgerin am 10. Juli 1998 niedergeschlagen zu haben. Als die Frau an diesem Tag gegen Mitternacht Richtung Berlin fuhr und den Lkw des 43-Jährigen überholte, gab dieser mehrfach Zeichen mit seiner Lichthupe. Die Frau stoppte an der Raststätte Walsleben; der Lkw-Fahrer behauptete dort, sie habe durch einen während der Fahrt hochgeschleuderten Stein seine Windschutzscheibe beschädigt. Die Frau besah sich den geringen Schaden und ging zu ihrem Wagen zurück. In diesem Moment griff sie der Täter von hinten an, würgte sie, bis sie das Bewusstsein verlor, dann schlug er ihren Kopf mehrmals so brutal auf den Boden, dass sie mehrere Schädelbrüche erlitt. Der Mann floh, die Schwerverletzte schleppte sich noch in die Raststätte.

Am 1. November dieses Jahres verging sich der Mann an einer 35-jährigen Frau, die mit einem Schaden an ihrem Wagen auf der Autobahn liegen geblieben war. Der Fahrer bot ihr Hilfe an, schleppte sie dann aber zu seinem Lastwagen, fesselte sie und missbrauchte sie. Danach fuhr er die Frau überraschend zu ihrem Wagen zurück und reparierte ihn sogar notdürftig. Durch die genaue Beschreibung, die dieses Opfer vom Täter gab, konnte ihn die Polizei schließlich fassen. Er führte die Fahnder dann zu der Stelle, wo er die Leiche von Ivonne Rywoldt verborgen hatte.

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