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Berlin: Polizei trennte Neonazis und Autonome Alkoholverbot bei Demos zeigte offenbar Wirkung

Begleitet von einem starken Polizeiaufgebot sind am Sonnabend die beiden Demonstrationen linker und rechter Gruppen in Lichtenberg weitgehend ohne Zwischenfälle zu Ende gegangen.

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1300 Beamte waren im Einsatz, darunter auch Mitglieder der Spezialeinheit PMS („Politisch motivierte Straßengewalt“) und des Bundesgrenzschutzes. 27 Demonstranten waren wegen des Verstoßes gegen das Vermummungsverbot festgenommen worden. Die Polizei hatte die Lage im Griff, das zuvor ausgesprochene Alkoholverbot für beide Demonstrationszüge zeigte offenbar Wirkung. Einsatzleiter Michael Knape sagte: „Ein weit gefasstes Räderwerk hat gegriffen.“

Knapp 1000 Autonome waren dem Aufruf zur Demonstration gefolgt, den die Linken zum Gedenken an den 1992 getöteten Punk Silvio Meier abhielten. Sie musten ihre Demonstration jedoch an der Lichtenberger Brücke beenden, weil die Neonazis von der so genannten „Berliner Alternative Südost (Baso)“ ihnen bei der Anmeldung einer Demonstration durch das Wohngebiet an der Rummelsburger Straße zuvorgekommen waren. Gestern marschierten deshalb die Neonazis durch dieses Gebiet.

An der Lichtenberger Brücke und dem Gleisen der SBahn, die beide Aufzugsgebiete trennten, hatte die Polizei eine massive Barriere aus Einsatzfahrzeugen und Wasserwerfern aufgefahren. Die Einsatzkräfte konnten so die feindlichen Gruppen auseinander halten.

Nach dem Ende der Autonomen- Demo marschierten rund 200 Rechtsradikale der Kameradschaften „Tor“, „Baso“ und des so genannten „Märkischen Heimatschutzes“ durch die Straßen. Sie entrollten ein schwarzes Transparent mit der Aufschrift: „Wir gedenken Silvio Meier“. Aus der Sicht eines Redners sei der von Rechtsradikalen getötete Hausbesetzer einer von ihnen, schließlich sei er auch gegen das „System“ gewesen. Autonome, die versucht hatten, den Neonazi-Marsch zu stören, wurden von der Polizei abgedrängt.

Die Polizei hatte während des gesamten Nachmittags und Abends die Demonstranten beider Seiten nicht aus den Augen gelassen. S-Bahnhöfe waren vom Bundesgrenzschutz gesichert worden, die U-Bahnhöfe in dem Gebiet waren seit 15 Uhr gesperrt worden. Die Züge fuhren durch.

Bereits am frühen Nachmittag protestierten 70 Demonstranten gegen den Aufmarsch der Rechtsextremisten.

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