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Berlin: Polizei und Justiz beobachten 140 junge Intensivtäter

Die Mehrheit der Intensivtäter ist ausländischer Herkunft. Nur zwei Täter sind weiblich

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat derzeit 140 junge Intensivtäter registriert. Dies sagte Justizsprecher Michael Grunwald dem Tagesspiegel. Darunter sind 74 Jugendliche zwischen 14 bis 18 Jahren, der Rest Heranwachsende bis Mitte 20. Genauere Angaben zu den 74 Jugendlichen in dieser Kartei teilte Justizsenatorin Karin Schubert (SPD) jetzt mit. Demnach sind unter ihnen 38 Ausländer und 36 Deutsche. Unter den Tätern mit deutschem Pass haben wiederum 23 einen so genannten Migrationshintergrund. Das heißt, dass letztlich 13 Täter deutschstämmig sind. Nur zwei der jugendlichen Intensivtäter sind weiblich. Vierzehn dTäter sind 14 Jahre alt, weitere 14 sind 15 Jahre alt, jeweils 23 sind 16 oder 17 Jahre alt. Unter den Ausländern stellen die Türken mit 19 Jugendlichen die größte Gruppe.

Als „Intensivtäter“ wird eingestuft, wer innerhalb eines Jahres mindestens zehn Straftaten beging. Bei ihnen besteht nach Justizangaben deshalb die Gefahr, dass sie in eine „kriminelle Karriere“ abdriften. In die IntensivtäterKartei können Jugendliche auch gelangen, wenn sie besonders gravierende Taten wie Raub oder Gewaltdelikte begangen haben. Bei der Staatsanwaltschaft werden diese Jugendlichen von einer speziellen Ermittlungsgruppe „betreut“. Dadurch habe sich die Zeit zwischen Straftat und Sanktion erheblich verkürzt, hieß es bei der Justiz. Wie berichtet, hat die Staatsanwaltschaft derzeit etwa 180 Kinder im Blick, die Kriterien für Intensivtäter erfüllen. Diese sind noch nicht strafmündig, sollen jedoch sofort mit Erreichen der Strafmündigkeit – ab 14 Jahre – in die Intensivtäterkartei übernommen werden. Polizei und Staatsanwaltschaft hatten im November 2003 die „Arbeitsgemeinschaft Junge Intensivtäter“ gegründet. Gemeldet wurden die Jugendlichen von der Polizei und Staatsanwälten. Auch bei der Polizei werden Intensivtäter immer vom gleichen Kommissariat betreut.

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