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Berlin: Polizei und Justiz wollen junge Intensivtäter stärker verfolgen

Behörden stellen gemeinsames Konzept vor. Bei Gewaltdelikten werden öfter ausländische Jugendliche ermittelt

94 jugendliche Intensivtäter sind der Berliner Justiz und Polizei bekannt, die Hälfte davon sind Ausländer. Das teilten die Staatssekretäre der Senatsverwaltungen für Justiz, Inneres und Schule am Donnerstag bei der Vorstellung eines neuen Konzepts der Behörden zur Strafverfolgung von Intensivtätern mit. Bei der Gründung einer Arbeitsgemeinschaft „Junge Intensivtäter“ einigten sich Polizei und Staatsanwaltschaft auf eine gemeinsame Richtlinie zur Strafverfolgung von Intensivtätern. Die Arbeitsgruppe mit Vertretern der drei Senatsverwaltungen, der Polizei, des Landesjugendamts, der Jugendstrafanstalt sowie der Landeskommission „Berlin gegen Gewalt“ wird sich vor allem mit Jugendlichen beschäftigen, die innerhalb eines Jahres in mindestens zehn Fällen Straftaten besonderen Ausmaßes begangen haben.

Dennoch ist die Jugendkriminalität rückgängig. 2002 waren der Polizei 40 750 Tatverdächtige bekannt,125 oder 0,3 Prozent weniger als 2001. Das geht aus der Antwort von Innensenator Ehrhart Körting (SPD) auf eine CDUAnfrage hervor. Bei den Gewalttätern in Gruppen ermittelten die Behörden 2002 erstmals den Anteil von Nichtdeutschen oder Deutschen nichtdeutscher Herkunft: Körting zufolge sind das fast 45 Prozent der ermittelten 1877 Gruppen-Gewalttäter. Jugendliche ausländischer Herkunft wurden im Gegensatz zu deutschen Jugendlichen häufiger bei Handtaschenraub, Straßenraub, schwerer Körperverletzung und Sexualdelikten ermittelt. Deutsche Jugendliche haben dagegen häufiger Kellereinbrüche, Brandstiftung und Sachbeschädigung begangen. dpa/sib

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