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Ein Jahr zuvor hatten die Ermittler erste DNA-Proben wurden genommen und ausgewertet. Einen Massengentest wollte die Polizei aber erst als letztes Mittel einsetzen.

© dpa

Polizei wertet DNA-Tests aus: Schon fast 400 Hinweise zu Storkower Entführungsfall

Im Fall des vor drei Wochen entführten Stefan T. gehen die Ermittler verschiedenen Spuren nach. Der entscheidende Durchbruch lässt aber noch auf sich warten. Die Polizei hofft auf die Kooperationsbereitschaft der Bevölkerung.

Drei Wochen nach der Entführung eines Berliner Unternehmers in Storkow suchen die Ermittler nach einer heißen Spur. „Wir haben mittlerweile 394 Hinweise aus der Bevölkerung erhalten, denen wir jeweils einzeln nachgehen“, sagte Polizeioberkommissar Jens Quitschke am Donnerstag. Dabei könnten mehrfache Befragungen einzelner Personen nicht ausgeschlossen werden. „Es wurden schon rund 1.500 Gespräche protokolliert“, sagte Quitschke. Die Ortsansässigen würden um Verständnis für häufige Befragungen gebeten.

Ein bislang unbekannter Mann hatte den 51-jährigen Unternehmer am 5. Oktober in der Nähe von Storkow (Landkreis Oder-Spree) aus dessen Haus entführt und auf einer Schilfinsel am Großen Storkower See festgehalten. Damit wollte er Geld in Millionenhöhe erpressen. Der Geschäftsmann konnte sich jedoch am 7. Oktober selbst befreien. Bei dem Täter handelt es sich vermutlich um denselben Mann, der bereits im vergangenen Jahr im nahegelegenen Bad Saarow eine Unternehmerfamilie bedroht und deren Wachmann angeschossen hatte.

Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht seit einigen Tagen eine blaue Decke mit Blumendruck, die am Tatort gefunden wurde. Zu dem auffälligen Stoffstück seien bereits mehr als zehn Hinweise eingegangen, sagte Quitschke. Zudem solle der Fall am Sonntag (28. Oktober) wieder in der RBB-Sendung „Täter-Opfer-Polizei“ präsentiert werden. „Die Decke werden wir dort aber nicht zeigen können“, sagte der Polizeioberkommissar. Diese befände sich nämlich im Labor und dürfe nicht verunreinigt werden.

Derweil haben die Beamten mit dem Abgleich einzelner DNA-Proben begonnen. „Wir testen alle Personen, die sogenannte berechtigte Spuren hinterlassen haben könnten“, sagte Quitschke. Dies könnten Handwerker, Postboten oder Haushaltshilfen sein, deren Spuren dann als Täter-DNA ausgeschlossen werden könnten. Ein Massengentest in der Bevölkerung bleibe die letzte Lösung, betonte er. „Das macht man erst, wenn die Ermittlungen praktisch am Ende sind - und so weit sind wir noch lange nicht.“ (dapd)

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