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Berlin: Polizisten bergen Leiche aus Kanal Frau wurde getötet

Identität noch unbekannt

Der Leichnam einer unbekannten Frau ist am Dienstagvormittag aus dem Landwehrkanal in Kreuzberg geborgen worden. Nach Polizeiangaben hatte ein Passant am Görlitzer Ufer gegen 10.15 Uhr ein „Bündel mit menschlichen Konturen“ im Wasser entdeckt und die Feuerwehr informiert. Die Einsatzkräfte zogen das in schwarzer Folie verpackte Bündel nahe dem Görlitzer Park aus dem Kanal und stellten fest, dass es sich um eine Frauenleiche handelte. „Aufgrund dieser Auffindesituation gehen wir von einem Tötungsdelikt aus“, sagte ein Polizeisprecher. Die Mordkommission und die Spurensicherung wurden eingeschaltet. Die Ermittler vermuten, dass der Täter die Leiche in der Nacht zuvor in der Nähe der Fundorts in den Landwehrkanal geworfen haben muss.

Beamte sperrten deshalb die Gegend am Ende des Görlitzer Parks und die beiden Fußgängerbrücken Richtung Treptow weiträumig ab. Besonders aufmerksam untersuchten die Beamten den Gehsteig in der angrenzenden Taborstraße. Dort war ihnen ein Einkaufswagen aufgefallen, mit dem die Leiche möglicherweise transportiert wurde. Selbst Anwohner durften ihre dort geparkten Autos nicht wegfahren, um keine Spuren zu zerstören. Auch zwei Boote der Wasserschutzpolizei waren im Einsatz.

Mit neuester Technik versuchten die Experten der Mordkommission sich einen Überblick aus der Luft zu verschaffen. Dazu setzten sie eine ferngesteuerte Drohne ein. Der Minihubschrauber flog minutenlang über dem Fundort und filmte die Gegend mit Spezialkameras. „Die Identität des Opfers ist noch nicht bekannt“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Dienstagabend. Die Obduktion sei noch nicht abgeschlossen, es handele sich aber wohl um eine relativ junge Frau, die genaue Todesursache sei noch nicht klar.

Es handelt sich damit schon um die dritte Leiche innerhalb von sieben Monaten, die im Bereich des Görlitzer Parks gefunden wurde. Im September 2010 fanden Passanten auf einem Fußweg nahe des Spreewaldplatzes einen toten Mann aus Gambia, vermutlich ein Drogenhändler. Er wurde ins Bein gestochen und verblutete. Ende Januar gerieten zwei betrunkene Russen im Park in einen tödlichen Streit. Sie kannten sich aus einem nahe gelegenen Wohnheim. Einer zog ein Messer und erstach seinen Kontrahenten. Später stellte er sich selbst der Polizei. Johannes Radke

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