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Berlin: Poller vors Tor

Den Pariser Platz sollen weder Gitter noch Farbmarkierungen entstellen – Senat entscheidet am 29.Oktober über die Sperrung

Wenn das Brandenburger Tor für den Verkehr komplett gesperrt wird, sollen Steinpoller auf der Fahrbahn die Durchfahrt durch die Torbögen verhindern. Weitere Barrieren werde es sicher nicht geben, teilte die Stadtentwicklungsverwaltung gestern mit. Der Senat will seinen Beschluss zur Sperrung eine Woche später als geplant fassen – aus verwaltungstechnischen Gründen. Die Kreuzung Unter den Linden/Wilhelmstraße vor dem Pariser Platz wird heute für den Verkehr wieder freigegeben. Dort wurde eine neue Ampelanlage installiert.

Zur Zeit stehen noch hässliche Baustellenabsperrungen vor dem Tor auf dem Pariser Platz, die nicht zur propagierten „guten Stube“ der Stadt passen. Und noch hat der Senat nicht entschieden, wer das Tor in Zukunft passieren darf. Erst danach wird es eine endgültige bauliche Lösung geben, sagte gestern die Sprecherin der Stadtentwicklungsverwaltung, Petra Rohland. Sollte das Tor auch für Busse und Taxis gesperrt werden, würde auch die Mitteldurchfahrt durch einen Poller unpassierbar gemacht. Fußgängern und Radfahrern wäre der Weg damit nicht versperrt, denn freie Durchfahrt haben sie auch an anderen Bögen.

Gitter auf dem Pariser Platz soll es auf keinen Fall geben. Auch keine Farbmarkierungen auf dem erst jetzt neu verlegten Pflaster. An der Kreuzung zur Wilhelmstraße sowie auf der Straße des 17. Juni werden bei einer Totalsperrung Schilder angebracht, die auf das Durchfahrverbot hinweisen. Dass vor allem Touristen daran vorbei bis vor das Tor kurven und erst dort feststellen, dass ihnen ein Poller die Weiterfahrt versperrt, hält Rohland für unwahrscheinlich. „Dass die Durchfahrt nicht erlaubt ist, wenn sich der Senat so entscheidet, ist in kurzer Zeit allgemein bekannt“, ist Rohland überzeugt. Der Beschluss soll am 29. Oktober gefasst werden. Ursprünglich sollte sich der Senat schon am 22. Oktober entscheiden. Bei der Terminplanung sei man aber zu schnell gewesen, sagte die Sprecherin von Senator Peter Strieder (SPD) weiter. Die Vorlage werde derzeit erstellt. Sie muss aber eine Woche vor der jeweiligen Senatssitzung eingereicht sein – was für die nächste Runde am Dienstag nicht mehr möglich ist. Ob der Poller fest eingebaut oder beweglich wird, steht ebenfalls noch nicht fest. Der Feuerwehr zumindest wäre es egal. Auf die Tordurchfahrt sei sie auch in Notfällen nicht angewiesen, sagte Sprecher Jens-Peter Wilke. Die Sperrung in der Vergangenheit habe gezeigt, dass die Umfahrungsmöglichkeiten ausreichten. Die Situation werde noch besser, wenn es dort Busspuren gebe. Übrigens: Bei der Wochenend-Umfrage des Tagesspiegel sprachen sich 89,9 Prozent der Anrufer für eine Komplettsperrung des Tores aus.

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