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Berlin: Porzellan war schon immer ein Problem

Die Königliche Porzellanmanufaktur? Gibt es höchstens noch ein paar Jahre.

Die Königliche Porzellanmanufaktur? Gibt es höchstens noch ein paar Jahre. Ein Unkenruf, gut 150 Jahre alt – mindestens. So steht es in Helmut Engels Dokumentation über die KPM in Berlin. Demnach berieten 1867 die Abgeordneten im Preußischen Landtag über die Auflösung des Betriebs, der seit seiner Gründung immer wieder finanzieller Hilfe bedurfte. Friedrich II. zum Beispiel erhielt die königliche Manufaktur am Leben, indem er selbst zu ihrem besten Kunden wurde.

Mitte des 19. Jahrhunderts dann kam der Gründerboom und mit ihm private Konkurrenz. Ein Regierungs und Baustadtrat namens Gustav Möller wurde Leiter der Manufaktur. Er baute in Charlottenburg eine neue Produktionsstätte. Diese und andere nicht nur für Porzellan-Freunde interessanten Kapitel erzählt der langjährige Berliner Landeskonservator. Allein: Dem gut gegliederten und ansprechend aufgemachten Band fehlt ein klares Ziel. Will der Autor die architektonische Geschichte des Kulturdenkmals beleuchten? Dann ist der historische Anlauf, gut ein Viertel des Bandes, zu lang geraten. Will er die gesamte Geschichte der KPM veranschaulichen? Dann verliert er wohl im zweiten Teil Leser. Denn die detaillierten Ausführungen über den Bau von Schlämmereien und architektonische Hintergründe wären für sie verzichtbar gewesen. mne

Dieses Buch bestellen Helmut Engel: Baudenkmal Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin. Zur Geschichte eines Staatsbetriebs. Jovis Verlag, Berlin, 175 Seiten, 165 Abb., 34,80 Euro.

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